1.602 Öl-Lobbyisten beim Klimagipfel – mehr als bedrohte Staaten

upday.com 1 dzień temu
Das Verbrennen von Öl befeuert die Erderhitzung. (Archivbild) Charlie Riedel/AP/dpa

Mindestens 1.602 Lobbyisten der Öl-, Gas- und Kohle-Industrie sind beim laufenden UN-Klimagipfel in Belém, Brasilien, offiziell akkreditiert. Diese Zahl übersteigt die Delegierten der zehn am stärksten vom Klimawandel bedrohten Staaten, die zusammen nur 1.061 Vertreter entsandten. Das zeigt eine Datenanalyse der Koalition "Kick Big Polluters Out", der unter anderem Transparency International, Global Witness und Greenpeace angehören.

Die Lobbyisten verschaffen sich auf verschiedenen Wegen Zugang zum Gipfel. 164 von ihnen wurden direkt über Regierungsdelegationen akkreditiert. Frankreich etwa integrierte 22 Vertreter der fossilen Brennstoffindustrie in seine offizielle Delegation, darunter fünf von TotalEnergies. Weitere 599 Lobbyisten besitzen eine sogenannte "Party Overflow"-Akkreditierung, die ihnen Zugang zu den inneren Verhandlungskreisen gewährt. Andere gelangen als "Beobachter" über Handels- oder Wirtschaftsverbände hinein.

Forderung nach Ausschluss

Die Koalition fordert die Vereinten Nationen auf, große Verschmutzer von künftigen Klimagipfeln auszuschließen. Zudem sollen alle Teilnehmer ihre finanziellen Quellen und mögliche Interessenkonflikte offenlegen müssen. Die Lobbying-Interessen stünden im fundamentalen Widerspruch zum völkerrechtlichen Auftrag der Klimakonferenzen, die globale Erwärmung einzudämmen.

Ivonne Yanez von der ecuadorianischen Organisation Accion Ecologica kritisiert scharf: «Seit 30 Jahren bieten Klimagipfel den Ölkonzernen eine ideale Bühne, um ihr Image aufzupolieren, Geschäfte zu machen und neue Wege zu finden, um ungestraft ihre Umweltverbrechen zu begehen.» Jax Bonbon von der philippinischen Entwicklungsorganisation Ibon International ergänzt: «Es ist empörend anzusehen, wie ihr Einfluss Jahr für Jahr zunimmt.»

Höherer relativer Anteil als in Dubai

In absoluten Zahlen liegt die Lobbyisten-Präsenz in Belém zwar unter dem Rekord von Dubai 2023, wo mehr als 2.450 Vertreter der fossilen Brennstoffindustrie akkreditiert waren. Der relative Anteil ist jedoch gestiegen: In Belém kommt fast ein Lobbyist auf 25 Delegierte. In Dubai hatten alle 200 Staaten vereinbart, sich von fossilen Brennstoffen abzuwenden – dennoch verfolgen viele Länder weiterhin Ausbaupläne.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

Idź do oryginalnego materiału