Nach dem Stopp der Gaza-Hilfsflotte durch die israelische Marine befinden sich 14 Deutsche in israelischem Gewahrsam. Parallel dazu wurden nach Angaben von AFP 137 Aktivisten aus 13 Ländern per Sonderflug in die Türkei abgeschoben.
Die «Global Sumud Flotilla» war im September mit Dutzenden Schiffen von europäischen Häfen aus gestartet. Nach eigenen Angaben wollten die Aktivisten die israelisch-ägyptische Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen und humanitäre Hilfe dorthin bringen.
Deutsche Staatsangehörige in Haft
Das Auswärtige Amt bestätigte, dass sich 14 deutsche Staatsangehörige von der Flotilla in israelischem Gewahrsam befinden. Sie werden im Ketsiot Gefängnis im Süden Israels festgehalten.
Die deutsche Botschaft Tel Aviv stehe mit den Deutschen und ihren Angehörigen in Kontakt und betreue sie konsularisch. Der deutsche Konsul habe die Festgenommenen am Freitag im Gefängnis besucht.
Personen, die eine freiwillige Abschiebung ablehnen, sollen innerhalb von 96 Stunden einem Richter vorgeführt werden. «Es ist davon auszugehen, dass diese Personen dann auch nach Deutschland abgeschoben werden», teilte das Auswärtige Amt mit.
Prominente Teilnehmer
Unter den Flotilla-Teilnehmern befanden sich mehrere bekannte Persönlichkeiten. Dazu gehörten die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, Mandla Mandela als Enkel des verstorbenen südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela und die französisch-palästinensische Europaabgeordnete Rima Hassan.
Die israelische Marine hatte seit Mittwoch ein Schiff nach dem anderen auf See abgefangen. Israel hatte zuvor wiederholt gewarnt, ein Anlegen der Boote im Gazastreifen nicht zu erlauben.
Internationale Reaktionen
Das Vorgehen Israels löste geteilte Reaktionen aus. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete das Vorgehen als «erneuten Beweis für die Brutalität Israels». Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni kritisierte hingegen den Versuch der Aktivisten, den Gazastreifen zu erreichen.
Israel hatte den Organisatoren angeboten, die Hilfsgüter über den israelischen Hafen Aschdod in den Gazastreifen zu bringen. Dieses Angebot sowie ein ähnliches Italiens lehnten die Flotilla-Verantwortlichen ab.
Hintergrund der Blockade
Israel riegelt das Palästinensergebiet seit 2007 vom Meer aus ab. Die Blockade wurde nach der Machtübernahme der radikalislamischen Hamas eingeführt und wird auch von Ägypten mitgetragen. Sie dient unter anderem dazu, Waffenlieferungen an die Hamas zu unterbinden.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.