Die Opferzahl nach dem verheerenden Hochhausbrand in Hongkong ist auf 151 gestiegen. Behörden der chinesischen Sonderverwaltungszone meldeten den Fund von fünf weiteren Leichen in der Wohnanlage Wang Fuk Court im Bezirk Tai Po. Mehr als 40 Menschen werden weiterhin vermisst.
Das Feuer hatte am vergangenen Mittwoch sieben der acht Hochhausblöcke des Komplexes erfasst und brannte über 40 Stunden. In den rund 2000 Wohneinheiten leben normalerweise mehr als 4000 Menschen. 79 Personen wurden verletzt, darunter Feuerwehrleute.
Minderwertige Schutznetze im Fokus
Ermittlungen haben gravierende Mängel bei den Brandschutzmaßnahmen offengelegt. Proben, die an sieben Stellen der oberen, mittleren und niedriggelegenen Stockwerken von vier Gebäuden genommen wurden, hätten «nicht den Teststandards für Feuerfestigkeit» entsprochen, erklärte Hongkongs Regierungschef Eric Chan.
Sicherheitschef Chris Tang äußerte den Verdacht, dass minderwertige Schutznetze bewusst beigemischt wurden. Die Netze waren an Bambus-Gerüsten befestigt, die für Renovierungsarbeiten angebracht waren. Auch andere brennbare Materialien zum Schutz vor Staub und herabfallenden Gegenständen trugen zur raschen Ausbreitung bei.
13 Festnahmen wegen Totschlags
Die Polizei nahm 13 Personen fest – zwölf Männer und eine Frau im Alter zwischen 40 und 77 Jahren. Sie werden des Totschlags beschuldigt. Chan Tung von der Hongkonger Polizei hatte unmittelbar nach dem Brand «umfassende Ermittlungen» angekündigt.
Auch Korruptionsermittler wurden aktiv und verhafteten elf weitere Personen im Zusammenhang mit dem Fall. Bewohner berichteten zudem, dass die Feuermelder in der Anlage nicht funktioniert hätten – die Feuerwehr bestätigte dies.
Politische Dimension und Sicherheitsmaßnahmen
Parallel zu den Brandermittlungen gehen Behörden gegen Personen vor, die angeblich Falschinformationen über den Vorfall verbreiten. Sicherheitschef Tang sprach von «unzutreffenden Kommentaren», die im Internet veröffentlicht worden seien mit dem einzigen Ziel, «die nationale Sicherheit zu bedrohen». «Als Konsequenz müssen wir angemessene Maßnahmen ergreifen, darunter polizeiliche Maßnahmen», kündigte er an.
Die nationale Sicherheitspolizei verhaftete drei Menschen, darunter den 24-jährigen Miles Kwan. Er hatte eine Petition für eine unabhängige Untersuchung des Brandes initiiert, die über 10.000 Unterschriften sammelte. Die chinesische Nationale Sicherheitsbehörde in Hongkong warf «antichinesischen Elementen» vor, Falschinformationen über die Rettungsmaßnahmen der Regierung zu verbreiten.
Langwierige Suche nach Vermissten
Die Suche nach menschlichen Überresten gestaltet sich äußerst schwierig. Spezialisten durchwaten die verkohlten Gebäude in Schutzanzügen. Leichen wurden in Korridoren, Wohnungen, Treppenhäusern und sogar auf Dächern gefunden.
Mehr als 1100 Bewohner wurden in Notunterkünfte gebracht, weitere 680 in Jugendherbergen und Hotels untergebracht. Die Regierung stellte Soforthilfe von 10.000 Hongkong-Dollar (1284 US-Dollar) pro Haushalt bereit. Unter den Opfern sind mindestens neun indonesische und eine philippinische Hausangestellte.
Es ist der tödlichste Brand in Hongkong seit einem Lagerhausfeuer 1948, bei dem 176 Menschen starben.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.











