200 Afghanen fordern von Merz: Holt uns nach Deutschland

upday.com 13 godzin temu
Die einen haben es nach Deutschland geschafft - andere sind aus Pakistan nach Afghanistan abgeschoben worden und schreiben nun an die Bundesregierung. Stefan Rampfel/dpa

Etwa 200 Afghanen mit einer deutschen Aufnahmezusage fordern in einem Brief an Kanzler Friedrich Merz eine möglichst schnelle Ausreise in die Bundesrepublik. Die Gruppe wurde Mitte des Monats von Pakistan nach Afghanistan abgeschoben und fühlt sich dort von den herrschenden islamistischen Taliban bedroht.

Die Betroffenen befürchten Entführungen, Folter, willkürliche Verhaftungen und sogar Hinrichtungen. In dem Brief, der auch an das Außen- und Innenministerium gerichtet ist, heißt es wörtlich: «Die ständige Bedrohung, dass die Taliban eindringen, die Angst vor Rache, willkürlicher Inhaftierung, Entführung, Folter oder Tod haben zu unerträglichen psychischen Traumata geführt.»

Künstler und Aktivisten in Schutzhäusern

Bei der Gruppe handelt es sich nach eigenen Angaben um Künstler, Bürger- und Menschenrechtsaktivisten, Richter, Staatsanwälte, ehemalige afghanische Regierungsangestellte sowie Ortskräfte der Bundesregierung und Journalisten. In Kabul sind sie von der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in sogenannten Schutzhäusern untergebracht.

Ihr Versteck sehen sie jedoch als nicht sicher an. Jede Stunde Verzögerung könne sie das Leben kosten, warnen sie: «Wir haben an Ihre Versprechen geglaubt. Bitte lassen Sie nicht zu, dass dieses Vertrauen uns - und unsere Kinder - das Leben kostet.»

Unterstützt wird die Gruppe von den Grünen. Parteichef Felix Banaszak und mehrere Bundestagsabgeordnete schrieben ebenfalls an die Bundesregierung und stellten sich hinter die Forderungen der Afghanen.

Aufnahmeprogramm gestoppt

Die schwarz-rote Bundesregierung hatte nach ihrem Amtsantritt das Aufnahmeprogramm für besonders gefährdete Afghaninnen und Afghanen im Mai gestoppt. Neben früheren Ortskräften deutscher Institutionen sollten über das Programm auch Afghanen aufgenommen werden, die Verfolgung durch die Taliban fürchten müssen.

Am Montag wurden dennoch 45 afghanische Staatsangehörige per Linienflug über Istanbul nach Hannover gebracht. Bei ihnen handelte es sich ausschließlich um Personen, die über Gerichtsverfahren die Vergabe von Visa erwirkt hatten, teilte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums mit.

Aktuell sind aus dem Aufnahmeprogramm 2.100 Personen in Pakistan und 200 in Afghanistan. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte vor gut einer Woche Kritik an der Dauer des Aufnahmeprozesses zurückgewiesen - er sei nicht bereit, auf reguläre Verfahren und Sicherheitsüberprüfungen zu verzichten.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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