Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist im Oktober erneut deutlich gestiegen. Laut vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts nahmen die registrierten Insolvenzverfahren um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Bei Personen- und Kapitalgesellschaften wurden im Oktober 1.553 Insolvenzen gezählt – fünf Prozent mehr als im September und zwei Prozent mehr als im Vorjahr.
Die steigenden Pleiten belasten zunehmend die öffentlichen Kassen. Die Bundesagentur für Arbeit rechnet laut WirtschaftsWoche bis Jahresende mit Ausgaben für Insolvenzgeld von bis zu 1,85 Milliarden Euro. Das wären rund 15 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, als 1,61 Milliarden Euro ausgezahlt wurden. Das Insolvenzgeld deckt Lohn- und Gehaltszahlungen für Beschäftigte insolventer Unternehmen ab.
Höchster Stand seit 2015
Deutschland steuert auf ein Mehrjahreshoch bei Firmeninsolvenzen zu. Bereits im August registrierten die Amtsgerichte 1.979 Unternehmenspleiten – ein Plus von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Forderungen der Gläubiger summierten sich auf etwa 5,4 Milliarden Euro, mehr als doppelt so viel wie im August des Vorjahres (2,3 Milliarden Euro). Im Gesamtjahr 2024 wurden offiziell 21.812 Unternehmensinsolvenzen verzeichnet, der höchste Wert seit 2015.
Am stärksten betroffen sind die Branchen Verkehr und Lagerei, gefolgt vom Baugewerbe und der Gastronomie. Steffen Müller, Leiter der Insolvenzforschung am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle, stellte fest: «Die Insolvenzzahlen sind im Oktober nochmal gestiegen.» Die aktuelle Entwicklung liegt 68 Prozent über dem durchschnittlichen Oktober-Niveau der Jahre 2016 bis 2019.
Als Ursachen gelten hohe Energiekosten, ausufernde Bürokratie und zurückhaltende Konsumausgaben. Hinzu kommt das Auslaufen staatlicher Hilfsmaßnahmen aus der Corona-Pandemie. Kreditversicherer wie Allianz Trade erwarten für das kommende Jahr 24.500 Firmenpleiten, ein Anstieg um ein Prozent. Für 2026 rechnet die Bundesagentur für Arbeit mit sinkenden Insolvenzgeld-Ausgaben von 1,5 Milliarden Euro. Bis 2027 könnte die Zahl der Insolvenzen auf 23.500 Fälle zurückgehen, sofern die erwarteten Konjunkturmaßnahmen der Bundesregierung greifen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.








