37 Prozent teurer: Händler und Hersteller profitieren übermäßig

upday.com 1 godzina temu
Bei Supermärkten und Discounter mussten Verbraucher in den vergangenen Jahren immer tiefer in die Tasche greifen. Philip Dulian/dpa

Die Monopolkommission wirft Lebensmittelhändlern und -herstellern vor, unverhältnismäßig stark von steigenden Preisen zu profitieren. «Die Macht des Lebensmitteleinzelhandels und teilweise der Hersteller ist zulasten der Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich gestiegen», sagte der Vorsitzende Tomaso Duso. Der Grund: zahlreiche Fusionen und die zunehmende Eigenproduktion der Händler schwächen den Wettbewerb. Landwirte profitieren dagegen immer weniger.

Die Zahlen sind alarmierend. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke kosteten im Oktober 37 Prozent mehr als 2020. Die Gewinnmargen von Händlern und Herstellern stiegen seit über zehn Jahren. Im gleichen Zeitraum erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland stärker als in vielen anderen EU-Ländern. Zudem gibt es Hinweise, dass Kostensenkungen nicht an Kunden weitergegeben wurden.

Die Schere zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreisen geht immer weiter auseinander. Die Preise für Milcherzeugnisse im Supermarkt stiegen in den vergangenen Jahren deutlich stärker als die Erzeugerpreise. Rund 85 Prozent des deutschen Lebensmitteleinzelhandels werden von vier Konzernen kontrolliert: Edeka, Rewe, der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) und Aldi.

Übernahmen verschärfen das Problem

«Die hohe Marktkonzentration und steigende Preisaufschläge auf Lebensmittel durch Hersteller und Einzelhandel sind besorgniserregend», warnte Duso. Die Monopolkommission fordert eine strengere Kontrolle künftiger Zusammenschlüsse. Fusionen könnten die Verbraucherpreise weiter in die Höhe treiben.

Die 2016 erfolgte Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch Edeka hatte negative Folgen. Der damalige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte dem Deal zugestimmt. «Der verbleibende Wettbewerb in den Lieferketten muss dringend geschützt werden», heißt es im Gutachten.

Besonders problematisch: Die Händler produzieren zunehmend selbst Lebensmittel und verhandeln direkt mit Landwirten. Das verschafft ihnen zusätzliche Macht. Eigenmarken haben in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Wegen der gestiegenen Preise greifen Verbraucher häufiger danach.

Molkerei-Gigant entsteht

In der Nahrungsmittelindustrie sieht die Kommission den Wettbewerb ebenfalls schwinden. Als Beispiel nennt sie die geplante Fusion von Arla Foods und der DMK Group. Dadurch würde die größte Molkereigenossenschaft Europas entstehen.

Das Beratergremium hält es für sinnvoll, entschiedener gegen Machtmissbrauch vorzugehen. Die zunehmende Marktkonzentration macht eine effektivere Aufsicht nötig. Duso fordert zudem bessere Bedingungen für die Landwirtschaft. Bürokratie müsse abgebaut werden. Kriterien für Agrarsubventionen sollten sich stärker an Produktivität, Innovation und Nachhaltigkeit ausrichten.

Die damalige Bundesregierung hatte die Kommission wegen steigender Preise und der Bauernproteste im vergangenen Jahr beauftragt, die Lebensmittellieferkette zu untersuchen. Das Gremium ist unabhängig und berät die Politik zu Wettbewerbspolitik.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

Idź do oryginalnego materiału