Bayerische Behörden haben fünf Männer wegen mutmaßlicher Anschlagsplanung auf einen Weihnachtsmarkt verhaftet. Die Verdächtigen sind ein 56-jähriger Ägypter, ein 27-jähriger Syrer und drei Marokkaner im Alter von 22, 28 und 30 Jahren. Die Generalstaatsanwaltschaft München teilte am Montag mit, dass die Pläne für einen Anschlag im Raum Dingolfing-Landau zwar in einem sehr frühen Stadium waren, die Ermittler aber dennoch zuschlugen.
Hauptverdächtiger als Radikaler bekannt
Der Hauptverdächtige Moustafa M. betreibt einen Autohandel mit Import-Export-Geschäft. Die Behörden kennen ihn seit langem als Al-Qaida-Unterstützer. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte ihn über längere Zeit beobachtet und stufte ihn als «extrem radikal und ideologisch gefestigt» ein. In einem TikTok-Video im Dezember 2024 sprach er laut WELT von «Rache Gottes» und sagte: «Wir vergessen in dieser Situation nicht, gegen die Zionisten zu beten.»
Die drei marokkanischen Verdächtigen kamen Mitte November mit Arbeitsvisa nach Deutschland und arbeiteten in Moustafa M.s Firma. Sie wohnten in einer Unterkunft etwa zwei Kilometer von seinem Autohaus entfernt.
Der 27-jährige Syrer, der subsidiären Schutz in Deutschland hat, lebte in einem Zimmer, das Moustafa M. gehört, und arbeitete als dessen «rechte Hand» und «Sicherheitsmann».
Verhaftung trotz früher Planungsphase
Die Polizei nahm die fünf Männer am Freitag, 29. November, fest. Etwa 100 Polizeibeamte mit Spezialkräften waren im Einsatz. Drei der Marokkaner fassten die Beamten am Grenzübergang Suben nach Österreich, die beiden anderen Verdächtigen in Niederbayern.
Die Generalstaatsanwaltschaft München erklärte gegenüber der Süddeutschen Zeitung, der dringende Tatverdacht begründe sich darauf, «[...] dass die Beschuldigten zwar einen Anschlag im Bereich von Dingolfing-Landau ausführen wollten, es aber noch kein konkretes Anschlagsziel und Zeitpunkt gab». Laut Behörden bestand «keine unmittelbar bevorstehende Gefahr».
Widersprüchliche Behördenaussagen
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte laut WELT hingegen, dass der Anschlag schon unmittelbar bevorstand. Diese Aussage widerspricht den Angaben der Staatsanwaltschaft.
Sorgen der muslimischen Gemeinde
Ersin Akbaba, Vorsitzender der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Dingolfing, äußerte gegenüber der Süddeutschen Zeitung die Befürchtung, seine Gemeinde könnte unter Generalverdacht geraten. «Wir sind eine friedliche Gemeinde, wir tolerieren keinen Terrorismus und lehnen jede Form von Gewalt und Extremismus ab», sagte er. Die Gemeinde existiere seit 40 Jahren in Dingolfing, Schulklassen gingen bei ihnen ein und aus, ihre Mitglieder besuchten den Weihnachtsmarkt wie alle anderen Bürger.
Mohamed Abu El Qomsan, Vorsitzender des Landesverbandes Bayern des Zentralrats der Muslime, teilte diese Sorgen gegenüber der Süddeutschen Zeitung: «Die Nachricht über die Festnahmen hat mich persönlich erschüttert und tief betroffen gemacht.» Viele Gläubige empfänden «Angst vor pauschaler Verurteilung und kollektiven Verdachtsmomenten [...]», obwohl sie sich täglich für Frieden und Dialog einsetzten.
Keine Änderung der Sicherheitskonzepte
Die bayerischen Polizeibehörden sehen trotz der Verhaftungen keine Notwendigkeit, bestehende Sicherheitskonzepte für Weihnachtsmärkte anzupassen. Die Polizeipräsidien in Niederbayern, München und Mittelfranken erklärten, die aktuellen Ereignisse deuteten nicht auf eine Veränderung der Gesamtsicherheitslage hin.
Werner Bumeder (CSU), Landrat von Dingolfing-Landau, bestätigte gegenüber der Mediengruppe Bayern: «Die laufenden und geplanten Christkindlmärkte finden statt, von behördlicher Seite gibt es diesbezüglich keine Änderungen oder zusätzliche Auflagen.» Die bestehenden Sicherheitskonzepte, die auch Maßnahmen gegen Fahrzeugangriffe umfassen, würden weiter gelten.
Hinweis: Künstliche Intelligenz (KI) erstellte diesen Artikel.






