In Tschechien läuft seit Freitagmittag eine richtungsweisende Parlamentswahl. Die Wahllokale öffneten um 14.00 Uhr und schließen um 22.00 Uhr für die Nacht. Mehr als acht Millionen Wahlberechtigte können ihre Stimme auch noch am Samstag bis 14.00 Uhr abgeben.
Der Rechtspopulist und Milliardär Andrej Babis (ANO) hat nach vier Jahren in der Opposition gute Chancen auf eine Rückkehr an die Macht. Der 71-Jährige kam in einer Umfrage der Agentur STEM auf 29,3 Prozent der Stimmen. Babis fordert ein Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine.
Regierungschef droht Wahlschlappe
Amtsinhaber Petr Fiala würde mit seinem Mitte-Rechts-Bündnis Spolu (Gemeinsam) auf nur 20,5 Prozent abstürzen. Hoffnungen auf den dritten Platz macht sich die ultrarechte Partei Freiheit und direkte Demokratie des Unternehmers Tomio Okamura.
Bis zu ein Drittel der Wähler war kurz vor der Abstimmung noch unentschlossen. In einem letzten Fernsehduell im TV-Sender Nova bezichtigten sich beide Hauptkandidaten gegenseitig der Lüge.
Kontroverse um EU-Politik
Babis kritisierte EU-Projekte wie den Green Deal, den Migrationspakt sowie den Emissionshandel. Fiala warnte, dass Babis das Land «nach Osten» zerren würde. «Russland stellt uns auf die Probe, es testet uns aus, und daher müssen wir alles tun, um stark zu sein», appellierte der 61-Jährige an die Wähler.
Neu besetzt werden die 200 Sitze im Abgeordnetenhaus, der wichtigeren der beiden Parlamentskammern in Prag. Mit einem aussagekräftigen Teilergebnis der Auszählung wird erst am Samstagabend gerechnet. Nach der Wahl vergibt Präsident Petr Pavel den Regierungsauftrag - der Ex-Nato-General hatte Babis bei der Präsidentenwahl im Januar 2023 geschlagen.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.