Baerbock als UN-Präsidentin: "Selbstironie gehört dazu"

upday.com 2 godzin temu
Annalena Baerbock spricht als Präsidentin der 80. UN-Generalversammlung bei einer Abstimmung zur Zwei-Staaten-Lösung im UN-Hauptquartier in New York (Symbolbild) (Photo by ANGELA WEISS / AFP) (Photo by ANGELA WEISS/AFP via Getty Images) Getty Images

Annalena Baerbock (44, Grüne) hat einen neuen Job als Präsidentin der UN-Generalversammlung in New York angetreten. Die ehemalige Außenministerin übernimmt die repräsentative Funktion, die vergleichbar mit der Bundestagspräsidentin ist und auf ein Jahr befristet ist.

Die Vereinten Nationen kämpfen gegen einen massiven Bedeutungsverlust, gegen Budgetkürzungen und um Aufmerksamkeit. Baerbock tritt ihr Amt daher in schwierigen Zeiten an, während die UN ihren 80. Geburtstag feiert.

In einem Interview im UN-Hauptquartier verteidigte Baerbock ihre umstrittenen Instagram-Videos, die vor ihrem Amtsantritt für Kritik gesorgt hatten. Sie hatte sich im Stil der Kult-Serie «Sex and the City» inszeniert und Bagel geholt.

Kontroverse um Social Media

Kritiker warfen ihr vor, sich und das Amt zu überhöhen. Der Comedian Oliver Pocher bezeichnete die Videos nach Angaben von Focus als «Temu/Shein version of Sex and the City».

Baerbock erklärte ihre Strategie: «In Zeiten von Social Media erleben wir alle, dass wir unsere Kinder manchmal gar nicht mehr erreichen, weil sie ganz anders kommunizieren.» Junge Menschen schauten auf Social Media, deshalb brauche man entsprechende Formate.

Sie zeigte sich entspannt bei der Kritik: «Ein bisschen Selbstironie gehört immer zu solchen Videos dazu.» Beim Filmen habe sie selbst schmunzeln müssen.

Personalentscheidung und Motivation

Ursprünglich war die Diplomatin Helga Schmid für den Posten ausgewählt worden. Durch die Neuwahl in Deutschland hatte sich die Situation jedoch geändert, erklärte Baerbock.

«Vor einem Jahr war ausgeschlossen, dass ein Regierungsmitglied dafür infrage kommt», sagte sie. Die Tradition spreche für hochrangige Politiker in dieser Position - ihr Vorgänger war Premierminister seines Landes.

Baerbock betonte ihre Leidenschaft für Außenpolitik: «Daran mitzuwirken, dass die Vereinten Nationen nicht zerbrechen, sondern dass wir sie reformieren, finde ich eine herausfordernde, aber auch schöne Aufgabe.»

Außenpolitische Positionen

Zur Ukraine äußerte sich Baerbock im Namen der Generalversammlung: «Es braucht einen gerechten Frieden, der nur auf der Charta der Vereinten Nationen basieren kann.» Bei Friedensgesprächen könnten Blauhelm-Missionen zur Friedenssicherung nötig werden.

Das von ihr initiierte Bundesaufnahmeprogramm für Menschen aus Afghanistan verteidigte sie gegen Kritik ihres Nachfolgers. «Wenn Menschen, die für die UN oder die Bundeswehr gearbeitet haben, um ihr Leben fürchten müssen - dafür gibt es eine internationale Schutzverantwortung», sagte Baerbock.

Zum Nahost-Konflikt bekräftigte sie: «Die Zwei-Staaten-Lösung ist der einzige Weg für dauerhaften Frieden.» Sowohl Israel als auch die Palästinenser bräuchten Sicherheit und Selbstbestimmung.

Persönliche Anekdoten

Eine besonders amüsante Episode erlebte Baerbock bei Gerüchten über eine angebliche Schwärmerei für Ex-US-Außenminister Tony Blinken. Die Nachricht erreichte sie mitten in einer Kabinettssitzung per SMS.

«Ich habe laut auflachen müssen», erzählte sie. «Alle guckten mich natürlich an.» Selbst Bundeskanzler Olaf Scholz habe mitgelacht, als sie die Schlagzeile vorlas.

Nach ihrem Jahr bei den UN sind Baerbocks Pläne offen. Eine Kandidatur als UN-Generalsekretärin schließt sie aus - dafür seien eigentlich andere Regionen an der Reihe.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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