Franz Josef Wagner ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Der Springer-Verlag teilte den Tod des langjährigen «Bild»-Kolumnisten mit. Wagner prägte über 25 Jahre die deutsche Medienlandschaft mit seiner täglichen Kolumne «Post von Wagner».
«Mit ihm verliert Axel Springer einen seiner kreativsten Köpfe und einen einzigartigen Schreiber», erklärte der Verlag. Die Gedanken seien bei seiner Familie und seinen Freunden.
Ikone des Boulevard-Journalismus
Wagner zählte über Jahrzehnte zu den bekanntesten deutschen Kolumnisten. Seine «Post von Wagner» in Deutschlands größter Boulevardzeitung hatte stets dasselbe Format: Sie begann mit «Liebe(r)...» und endete mit «Herzlichst. Ihr Franz Josef Wagner». Die Adressaten reichten von Prinzessin Kate über Straftäter bis zum Bundeskanzler.
Nach Angaben des Tagesspiegels erschien seine letzte Kolumne am 3. September 2025. Darin wandte er sich via Friedrich Merz an Putin und nannte ihn «vielleicht den schlimmsten Kriegsverbrecher unserer Zeit».
Vom Flüchtlingskind zum Medien-Star
Wagner wurde am 7. August 1943 im heutigen Tschechien geboren. Seine Mutter flüchtete mit ihm und seinem Bruder, der Vater war im Krieg. Nach dem Aufwachsen in Regensburg absolvierte Wagner ein Volontariat bei der «Nürnberger Zeitung».
Seine Karriere führte ihn über München zur «Bild» und später in Spitzenpositionen. Bei Burda war er Chefredakteur der «Bunte» und entwickelte die deutsche «Elle» mit. Ende der 1990er wurde er Chefredakteur der «B.Z.» bei Springer.
Kontroverse und versteckte Seiten
Laut Tagesschau verlor Wagner seine B.Z.-Position nach einem umstrittenen Artikel über Schwimmerin Franziska van Almsick mit dem Titel «Franzi van Speck - als Molch holt man kein Gold». Gala berichtet, dass er jahrelang eine Freundschaft mit dem späteren RAF-Terroristen Andreas Baader geheim hielt.
Wagner schrieb auch Autobiographien für Prominente wie Udo Jürgens, Franz Beckenbauer und Boris Becker, wie Gala berichtet. Der 1,90 Meter große Kettenraucher wurde nach seiner Zeit als Chefredakteur zum Vollzeit-Kolumnisten bei Springer.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.