Erfolgsautorin Charlotte Link (61) übt scharfe Kritik an den Sendezeitbeschränkungen der ARD. In einem Interview mit der Programmzeitschrift «Hörzu» bezeichnete sie die Regelungen als «antiquiert» und beklagte mangelnde kreative Mitsprache bei ihren TV-Verfilmungen.
Die Bestsellerautorin arbeitet seit Jahren eng mit Produzent Benjamin Benedict zusammen, der auch die Drehbücher ihrer Krimiadaptionen schreibt. «Wir sind eng befreundet», betonte Link. Dadurch kann sie Einblick in seine Arbeit nehmen und bei Kritikpunkten oder der Besetzung mitreden.
Konflikte mit dem Sender
Problematisch wird es jedoch mit der ARD selbst. «Schwieriger wird es eher mit dem Sender», erklärte Link. Es komme regelmäßig zu Diskussionen, wenn der Sender erkläre: «Das darf nicht vor 21 Uhr laufen, das ist zu brutal, das muss raus.»
Besonders ärgerlich wird es für die Autorin, wenn Schlüsselszenen betroffen sind. «Wird es dann richtig schwierig», sagte Link. Der Sender zeige wenig Interesse daran, «sich meine Freundschaft zu erhalten».
Kritik an «antiquierten» Regeln
Link hält die Sendezeitbeschränkungen für überholt. «Jeder Teenager kann jederzeit alles Mögliche streamen - dagegen sind meine Filme harmlos», argumentierte sie. Die ARD ist jedoch an den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag gebunden, der diese Regeln vorschreibt.
Nach Angaben von Bunte basieren die Beschränkungen konkret auf § 5 des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV). Dieser regelt, welche Inhalte zu welcher Uhrzeit ausgestrahlt werden dürfen.
Langjährige TV-Präsenz
Charlotte Links Krimis erreichen regelmäßig ein Millionenpublikum im Fernsehen. Zwischen 1999 und 2007 zeigte das ZDF zehn Episoden ihrer TV-Reihe, später kamen weitere Produktionen hinzu. Seit 2013 läuft die Serie im Ersten.
Anfang Oktober wird der zweiteilige Film «Einsame Nacht» ausgestrahlt. Laut Bunte spielen Henny Reents als Kommissarin Kate Linville und Lucas Gregorowicz als Caleb Hale die Hauptrollen.
Links Wechsel von ZDF zur ARD erfolgte 2012 aus ähnlichen Gründen. Damals erklärte sie der Deutschen Presse-Agentur, sie habe gemerkt, «dass mir die Verfilmungen höchstpersönlich angelastet wurden» - ohne ausreichende Einflussmöglichkeiten zu haben.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.