China verschärft seine Exportkontrollen für seltene Erden drastisch. Das Handelsministerium kündigte am Donnerstag an, dass der Export von Technologien zum Abbau und zur Verarbeitung der strategisch wichtigen Rohstoffe künftig eine Genehmigung erfordert. Die neuen Regeln betreffen sowohl chinesische Unternehmen als auch ausländische Exporteure von Produkten mit chinesischen seltenen Erden.
Ausländische Unternehmen müssen ab sofort eine Ausfuhrgenehmigung der chinesischen Behörden einholen, wenn ihre Produkte seltene Erden aus China enthalten. Chinesischen Firmen ist es ohne Ministeriumserlaubnis untersagt, mit ausländischen Partnern bei Technologien zu seltenen Erden zusammenzuarbeiten.
Drastische Auswirkungen auf Industrie
Besonders betroffen sind Technologien zur Gewinnung seltener Erden, zur Herstellung von Magneten und zum Recycling der Mineralien. Lizenzen für Rüstungsunternehmen werden voraussichtlich nicht erteilt, der Halbleitersektor wird von Fall zu Fall geprüft.
Nach Angaben von Handelsblatt führten die Export-Lizenzverfahren bereits zu erheblichen Produktionsausfällen: Sieben Produktionsstopps im August und 46 bedrohte Stillstände im September zeigen die unmittelbaren Folgen. China kontrolliert 91 Prozent der weltweiten Verarbeitungskapazität für seltene Erden.
Massive EU-Abhängigkeit aufgedeckt
Die Kontrollen treffen Europa besonders hart. Laut Spiegel ist die EU bei Magnetimporten zu 98 Prozent von China abhängig, obwohl China nur rund 58 Prozent des Abbaus der notwendigen seltenen Erden kontrolliert. Bei Permanentmagneten für E-Autos, Windturbinen und Robotik beherrscht China jedoch 92 Prozent der Herstellung.
Eine aktuelle Studie warnt vor unterschätzten Risiken durch die Rohstoffabhängigkeit. Der Westen hänge nicht nur bei den Rohstoffen selbst von China ab, sondern vor allem bei kritischen Zwischenprodukten wie Magneten, Spezialkeramiken oder Legierungen.
«Diese Abhängigkeit birgt massive Risiken», warnte Peter Klimek, Direktor des Supply Chain Intelligence Institute Austria. Sie würden oft unterschätzt, «weil viele Länder sich nur auf den Rohstoffzugang konzentrieren». Europa und die USA verfügten dagegen kaum über eigene Verarbeitungskapazitäten.
Verwendete Quellen: "Spiegel", "Handelsblatt"
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.