Der deutsche Leitindex DAX dürfte am Donnerstag niedriger in den Handel starten. Investoren warten auf den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank und auf wichtige Inflationsdaten aus den USA, die den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed beeinflussen werden.
Am Mittwoch hatte der DAX bereits 0,5 Prozent auf 23.960,59 Punkte verloren. Nach einem Anstieg bis Mitte Dezember stagniert der Index nun oberhalb der Marke von 24.000 Punkten. Eine vorweihnachtliche Jahresendrally erwarten Marktteilnehmer nicht mehr.
EZB hält Leitzins voraussichtlich stabil
Die EZB wird nach Einschätzung von Ökonomen ihren Leitzins zum vierten Mal in Folge bei zwei Prozent belassen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte Anfang Dezember erklärt, sie erwarte, dass die Inflation in den kommenden Monaten um die Zielmarke von zwei Prozent schwanken werde.
Portfoliomanager Jörg Held von Ethenea Asset Management schrieb, die EZB werde voraussichtlich «die Bremse ziehen» bei weiteren Zinssenkungen. Es bestehe «keine Notwendigkeit für hektische Zinsschritte nach unten oder oben», so Held. Verbesserte Wachstumsaussichten und eine Inflation nahe dem Zielwert stützen diese Einschätzung.
US-Inflationsdaten im Fokus
Für November prognostizieren Volkswirte einen Anstieg der US-Verbraucherpreise um 3,1 Prozent im Jahresvergleich. Die Inflation liegt damit weiterhin über dem Fed-Zielwert von zwei Prozent. Die Fed hatte in der vergangenen Woche ihren Leitzins zum dritten Mal in Folge um 0,25 Prozentpunkte gesenkt – auf eine Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent.
Die Notenbank begründete die Lockerung mit Schwächesignalen vom Arbeitsmarkt. Im November war die Arbeitslosenquote auf 4,6 Prozent gestiegen, den höchsten Stand seit über vier Jahren. Gleichzeitig erholte sich das Beschäftigungswachstum stärker als erwartet. Investoren sind unsicher, ob die Fed ihren Lockerungskurs im neuen Jahr fortsetzt.
Fehlende Kauflaune am deutschen Aktienmarkt
Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners stellte fest: «Nachhaltige Kauflaune will beim deutschen Leitindex aktuell einfach nicht aufkommen.» Anleger zeigten Zurückhaltung und schlössen ihre Bücher kurz vor Ende des Börsenjahres.
An den US-Börsen belasteten am Mittwoch Sorgen über die Finanzierung großangelegter Projekte im Bereich Künstliche Intelligenz die Kurse. Besonders Technologiewerte gerieten unter Druck, nachdem Medien über Hürden bei Plänen des Konzerns Oracle berichtet hatten. David Bahnsen von der Bahnsen Group beobachtete: «Es scheint, dass der Markt der singulären KI-Infrastruktur-Story überdrüssig wird.»
Weitere Zentralbank-Entscheidungen und EU-Gipfel
Auch die Bank of England verkündet am Donnerstag ihre Zinsentscheidung. Enttäuschende Konjunkturdaten aus Großbritannien, wo die Wirtschaft überraschend schrumpfte, befeuern Erwartungen auf Zinssenkungen.
In Brüssel tagt der EU-Gipfel. Die Staats- und Regierungschefs stimmen über einen Plan ab, der ein Reparationsdarlehen an die Ukraine vorsieht. Dafür sollen eingefrorene russische Staatsvermögen genutzt werden. Einem Medienbericht zufolge planen die USA und Russland an diesem Wochenende in Miami Verhandlungen über ein mögliches Abkommen zur Beendigung des Ukraine-Krieges.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.







