Drohnen-Provokation: NATO alarmiert - USA uneins über Russlands Ziel

upday.com 4 godzin temu
Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk schickte erneut Kampfjets in die Luft. (Archivbild) Marian Zubrzycki/PAP/dpa

Polen und Rumänien erlebten am Samstag erneut Zwischenfälle mit mutmaßlich russischen Drohnen. Nach Angaben des polnischen Führungskommandos stiegen Kampfjets auf, weil russische Drohnenangriffe auf benachbarte ukrainische Regionen drohten. Die bodengestützten Luftabwehrsysteme wurden in höchste Bereitschaft versetzt.

In der ostrumänischen Region Tulcea nahe der ukrainischen Grenze sichtete Rumäniens Armee ebenfalls eine Drohne. Zwei F-16-Kampfjets starteten zu einer Beobachtungsmission von der Luftwaffenbasis Fetesti. Die NATO alarmierte zudem zwei deutsche Eurofighter, die dort den Luftraum schützen sollen.

Selenskyj sieht gezielte Provokation

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland nach den Luftalarmen eine bewusste Kriegsausweitung vor. Die russischen Militärs wüssten genau, wohin ihre Drohnen flögen, schrieb Selenskyj auf Telegram. «Das ist eine offensichtliche Ausweitung des Kriegs durch Russland.»

Dieses Vorgehen mache präventive Handlungen des Westens erforderlich. «Wartet nicht erst auf Dutzende Shahed(-Drohnen) und ballistische Raketen, um endlich Entscheidungen zu treffen», appellierte Selenskyj an die Europäer.

US-Regierung uneins über Russlands Absichten

US-Außenminister Marco Rubio bezeichnete das Eindringen russischer Drohnen in den Luftraum der Nachbarländer als «inakzeptabel, bedauerlich und gefährlich». Die Flugroboter seien zweifellos mit Absicht eingesetzt worden. «Wenn das der Fall ist, wenn die Beweise uns zu der Erkenntnis führen, dann wäre das natürlich eine höchst eskalatorische Aktion», sagte Rubio.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor gesagt, dass es sich bei dem Vorfall um ein Versehen der Russen gehandelt haben könnte. Dieser Deutung widersprachen andere Alliierte wie Polen vehement. Auch in Militärkreisen wird das für unwahrscheinlich gehalten.

Deutsche fürchten NATO-Angriff

Eine Mehrheit der Deutschen befürchtet einen russischen Angriff auf NATO-Staaten wie Polen oder Litauen in naher Zukunft. Nach einer Insa-Umfrage für die «Bild am Sonntag» erwarten 62 Prozent der 1.002 Befragten einen solchen Angriff. 28 Prozent tun das nicht, zehn Prozent sind unentschieden.

Die polnische Regierung sprach von einem «militärischen und politischen Test nicht nur für Polen, sondern für die gesamte NATO». Das Bündnis startete nach den Luftraumverletzungen durch Russland eine neue Militäroperation zum Schutz der Ostflanke.

Polen startet präventive Operation

Der polnische Regierungschef Donald Tusk hatte am Samstag bei X eine «präventive Operation» angekündigt. «Aufgrund der Bedrohung durch russische Drohnen, die über der Ukraine nahe der polnischen Grenze operieren, hat eine präventive Operation der Luftstreitkräfte begonnen, sowohl der polnischen als auch verbündeter», teilte er mit.

Der Flughafen Lublin im Südosten Polens wurde vorübergehend für den zivilen Luftverkehr geschlossen. Nach rund zwei Stunden beendete die polnische Armee die Operation und die erhöhte Alarmbereitschaft. Seit einem russischen Großangriff in der Nacht auf Mittwoch erhält Polen verstärkte NATO-Unterstützung, nachdem erstmals Drohnen über polnischem Territorium abgeschossen wurden.

Rumänische Drohne verschwindet

In Rumänien verschwand die gesichtete Drohne nach 20 Kilometern Verfolgung bis zum Donau-Ort Chilia Veche wieder vom Radar. Das Verteidigungsministerium betonte, die Drohne habe keine bewohnten Gebiete überflogen und keine Gefahr dargestellt. Dennoch warnte der Katastrophenschutz vor möglicherweise herabfallenden Gegenständen.

Seit Kriegsbeginn waren im Donaudelta mehrmals Trümmer russischer Drohnen auf rumänisches Territorium gefallen. Jedes Mal erklärten Rumäniens Behörden sowie die NATO, dass dahinter keine Absicht Russlands gestanden habe.

Ukraine greift russische Öl-Infrastruktur an

In der russischen Teilrepublik Baschkortostan brannte nach Behördenangaben eine Raffinerie des Ölkonzerns Baschneft nach einem ukrainischen Drohnenangriff. Republikchef Radi Chabirow berichtete von mindestens zwei angreifenden Drohnen, eine sei auf das Betriebsgelände gestürzt.

Drohnenattacken auf russische Ölanlagen sind inzwischen fester Bestandteil der ukrainischen Abwehrstrategie. Die Angriffe erfolgen mittlerweile auch bei Tag und erreichen das tiefe russische Hinterland. Baschkortostan liegt rund 1.400 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, eine weitere Attacke im Gebiet Perm sogar mehr als 1.500 Kilometer.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

Idź do oryginalnego materiału