E-Auto-Steuerbefreiung droht zu enden - Industrie warnt

upday.com 2 godzin temu
Für den ADAC ist die Befreiung von der Kfz-Steuer eine Stellschraube, um die Elektromobilität zu unterstützen. Sven Hoppe/dpa

Ein wichtiger Kaufanreiz für Elektroautos steht ab 2026 auf der Kippe. Die Kfz-Steuerbefreiung für neu zugelassene E-Autos könnte wegfallen, da die Bundesregierung noch keine Entscheidung über eine Verlängerung getroffen hat.

VDA-Präsidentin Hildegard Müller fordert eine schnelle Klarstellung. «Die Steuerbefreiung hat sich als wirksamer Kaufanreiz für Elektrofahrzeuge bewährt, würde jedoch für Neuzulassungen ab 1.1.2026 nicht mehr greifen - mit erheblichen Folgen für den weiteren Hochlauf der E-Mobilität bei Pkw und Nutzfahrzeugen», sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie.

Ein Sprecher von Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) bestätigte, dass die Verlängerung der Steuerbefreiung bis 2035 im Koalitionsvertrag vereinbart sei. «Die Umsetzung wird aktuell geprüft», sagte er. Bei einem «Autogipfel» im Oktober sollen weitere Maßnahmen zur Stärkung der Automobilindustrie beraten werden.

Aktuelle Regelung läuft aus

Reine Elektroautos, die bis zum 31. Dezember 2025 zugelassen werden, sind ab der Erstzulassung von der Kfz-Steuer befreit. Diese Regelung gilt befristet bis zum 31. Dezember 2030. Laut ADAC gibt es diese Steuerbefreiung bereits seit Mai 2011.

Halter reiner E-Autos müssen bis zu zehn Jahre lang keine Kfz-Steuern zahlen. Da die Steuerbefreiung jedoch bis Ende 2030 befristet ist, können Käufer den kompletten Zehn-Jahres-Zeitraum mittlerweile nicht mehr voll ausnutzen.

Wechselt das E-Auto den Besitzer, wird die Steuerbefreiung nach ADAC-Angaben weitergegeben. Die Koalition hatte im Koalitionsvertrag angekündigt, die Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos bis 2035 zu verlängern.

Industrie warnt vor Widersprüchen

VDA-Präsidentin Müller warnt vor paradoxen Auswirkungen eines Auslaufens der Regelung. «Läuft die Kfz-Steuerbefreiung am Ende des Jahres aus, würden vollelektrische Fahrzeuge sogar höher besteuert als Plug-in-Hybride - ein Widerspruch, den die Koalition dringend auflösen muss, um Verunsicherung und Kaufzurückhaltung zu vermeiden», sagte sie.

Thomas Peckruhn, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, befürchtet einen «Schlag ins Kontor» für den deutschen Autohandel. Schon jetzt zeigten Privatkunden hohe Zurückhaltung beim E-Auto-Kauf.

Eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums hält eine Verlängerung der Kfz-Steuerbefreiung grundsätzlich für notwendig. Federführend sei aber das Bundesfinanzministerium, erklärte sie.

Künftige Steuerberechnung für E-Autos

Nach der aktuellen Regelung wird ab dem elften Jahr nach Erstzulassung oder spätestens ab dem 1. Januar 2031 die Kfz-Steuer für E-Autos nach dem zulässigen Gesamtgewicht berechnet. Pro angefangene 200 Kilogramm beträgt die jährliche Kfz-Steuer bis zu einem Gesamtgewicht von 2000 Kilogramm 5,625 Euro.

Bei höherem Gewicht steigen die Sätze: bis 3000 Kilogramm auf 6,01 Euro und bis 3500 Kilogramm auf 6,39 Euro pro angefangene 200 Kilogramm. Laut ADAC bleibt es dennoch günstiger als bei vergleichbaren Verbrenner-Modellen.

Als Beispiel nennt der ADAC den BMW i3 der ersten Generation mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 1630 Kilogramm. Die Steuer belaufe sich deshalb auf mindestens 50 Euro jährlich.

E-Mobilität weit von politischen Zielen entfernt

Der Verkehrssektor verfehlt gesetzlich vorgegebene Klimaziele. Die E-Mobilität soll ein zentraler Baustein sein, um CO2-Emissionen im Straßenverkehr zu verringern.

Das frühere politische Ziel von 15 Millionen vollelektrischen Fahrzeugen bis 2030 scheint in weiter Ferne. Anfang 2025 lag der Bestand reiner E-Autos nach Daten des Kraftfahrt-Bundesamts bei rund 1,65 Millionen Autos - bei insgesamt 49,3 Millionen Pkw.

Dass E-Auto-Käufer empfindlich auf Förderungsänderungen reagieren, zeigt die Statistik des Kraftfahrt-Bundesamts. Die Anteile der Elektroautos an den Neuzulassungen schwankten stark - immer passend zu Änderungen bei Prämien und Förderungen.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

Idź do oryginalnego materiału