Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beginnt am Mittwoch einen dreitägigen Staatsbesuch in Großbritannien – der erste eines deutschen Staatsoberhaupts seit 27 Jahren. König Charles III. empfängt Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender mit vollem zeremoniellen Prunk: Kutschfahrt durch Windsor, Staatsbankett und eine Rede vor dem britischen Parlament. Der Besuch soll die deutsch-britische Partnerschaft nach den Brexit-Spannungen neu beleben und gemeinsame Werte liberaler Demokratien demonstrieren.
Prinz William und Prinzessin Catherine holen das deutsche Präsidentenpaar am Flughafen Heathrow ab. Von dort geht es per Kutsche mit Charles und Königin Camilla zum Schloss Windsor – mit militärischen Ehren. Am Abend folgt ein Staatsbankett, am zweiten Tag ein weiteres Bankett mit Prinzessin Anne. Steinmeier wird auch das Grab von Königin Elizabeth II. besuchen, an deren Beerdigung er im September 2022 teilnahm.
Politische Gespräche und Parlamentsrede
Am ersten Tag trifft Steinmeier Premierminister Keir Starmer zu Gesprächen über die russische Aggression gegen die Ukraine, wo beide Länder zu den Hauptunterstützern Kiews zählen. Am Donnerstag hält Steinmeier eine Rede vor dem Parlament in London – eine Ehre, die beim Staatsbesuch von US-Präsident Donald Trump nicht gewährt wurde. Der britische Botschafter in Berlin, Andrew Mitchell, bezeichnete den Besuch als «von großer symbolischer Bedeutung».
Die Regierung von Starmer, die seit ihrem Wahlsieg im Sommer 2024 einen «Neuanfang» mit Deutschland anstrebt, hofft auf deutsche Hilfe bei der Bekämpfung von Schmugglern, die Zehntausende Menschen über den Ärmelkanal bringen. Deutschland wiederum wünscht sich erleichterte Reise- und Arbeitsmöglichkeiten für junge Menschen in Großbritannien. Im Juli hatten Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Starmer das Kensington-Abkommen unterzeichnet, das engere Zusammenarbeit auch in der Rüstungsproduktion vorsieht.
Versöhnungsgeste in Coventry
Ein besonderer Programmpunkt ist der Besuch in Coventry, einer Industriestadt nahe Birmingham. Die deutsche Luftwaffe bombardierte die Stadt im Zweiten Weltkrieg mehrfach schwer – allein in der ersten Bombennacht am 14. November 1940 starben nach britischen Angaben 568 Menschen. Steinmeiers Besuch dort setzt seine Versöhnungsarbeit fort: 2018 legte er als erster führender deutscher Politiker am Cenotaph in London einen Kranz zum 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkriegs nieder.
Das Bundespräsidialamt betont, zwischen Charles und Steinmeier habe sich «ein gutes und herzliches Verhältnis entwickelt». Der König hat über seinen verstorbenen Vater Prinz Philip familiäre Verbindungen nach Deutschland und spricht Deutsch. Charles hatte Deutschland im März 2023 kurz vor seiner Krönung zu seinem ersten Staatsbesuch als König besucht. Die Universität Oxford verleiht Steinmeier während des Besuchs eine Ehrendoktorwürde.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.





