Männer dominieren die Führungsetagen deutscher Großkanzleien. Frauen machen unter den Partnern nur 16 Prozent aus, wie eine neue Untersuchung der Allbright Stiftung zeigt.
Die gemeinnützige Stiftung hat Deutschlands 20 umsatzstärkste Kanzleien untersucht. Partner sind Miteigentümer einer Kanzlei und stehen an der Spitze der Hierarchie.
Typischer Partner ist männlich und deutsch
«Der typische Kanzleipartner ist männlich, heißt Christian, ist deutsch ohne Migrationsgeschichte, promoviert und stets verfügbar», teilte die Stiftung mit. Großkanzleien sind bekannt für hohe Anforderungen, Gehälter und lange Arbeitszeiten.
Co-Geschäftsführerin Wiebke Ankersen kritisiert: In den Großkanzleien schafften es nicht die besten Anwälte nach oben. Es seien vielmehr die, die männlichen Vorstellungen entsprächen.
Arbeitskultur erschwert Familienleben
Die zeitintensive Arbeitskultur, die sich nach den Mandanten richte, sei schwer mit einem Familienleben zu vereinbaren. Dies benachteilige besonders Frauen, heißt es in dem Bericht «Augen auf bei der Partnerwahl».
Die Allbright Stiftung mit Sitz in Berlin und Stockholm fordert Großkanzleien auf, Anwältinnen mehr zu fördern. Kanzleien sollten Quotenziele setzen und diese nach außen kommunizieren.
Glasdecke verhindert Aufstieg
Der Frauenanteil nimmt mit jeder Hierarchiestufe dramatisch ab. Auf der ersten Karrierestufe liegt der Anteil der weiblichen Associates noch bei 47 Prozent.
Unter den sogenannten Salary-Partnern und Counseln sind noch 37 Prozent Frauen. Danach stürzt der Frauenanteil ab - der Bericht spricht von einer «Glasdecke».
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.