Hildegard Knef würde heute 100 Jahre alt. Die Schauspielerin, Sängerin und Autorin prägte die deutsche Nachkriegszeit wie kaum eine andere Künstlerin. Ihr ehemaliger Visagist René Koch bewahrt ihre Erinnerung - und ihre berühmten künstlichen Wimpern in seiner Berliner Altbauwohnung.
Knef kam am 28. Dezember 1925 in Ulm zur Welt und starb am 1. Februar 2002 mit 76 Jahren. Sie hinterließ ein vielschichtiges Werk: Als Star des ersten deutschen Nachkriegsfilms "Die Mörder sind unter uns" (1946), als skandalumwitterte Darstellerin in "Die Sünderin" (1951), als Chanson-Ikone und Autorin von "Der geschenkte Gaul".
Die zwei Seiten der Knef
René Koch arbeitete über zwei Jahrzehnte mit Knef zusammen, seit den 1970er-Jahren. Er erlebte zwei Persönlichkeiten, wie er in Interviews erinnert: die «mütterliche Hilde» im Privaten und die öffentliche Diva. «Wenn sie die Wimpern dran hatte, dann war sie schon Diva», sagte Koch. Die künstlichen Wimpern machten sie unverwechselbar - der Spezialkleber dafür kam aus Hollywood.
Knef selbst wehrte sich gegen simple Kategorisierungen. «Sie machen aus mir 24 Personen auf einmal», sagte sie einmal in einem Interview. «Es ist ein unordentliches Leben.» Krankheiten, Tablettensucht und drei Ehen prägten ihr Leben. Koch beschreibt sie als modern, emanzipiert und schonungslos ehrlich - eine Ehrlichkeit, die ihr oft Schwierigkeiten bereitete.
Koch charakterisiert Knef astrologisch als Steinbock mit Aszendent Skorpion: «Wenn der kam, hat sie auch gestochen.» War sie glücklich? «Also glücklich? Was ist glücklich?», antwortet Koch. Knef selbst formulierte es so: «Das Glück kennt nur Minuten, der Rest ist Warteraum.» Dennoch betont Koch: «Sie war ein Steh-Auf-Frauchen. Ich habe mit ihr mehr gelacht als geweint.»
In ihren Briefen an Koch zeigte sich Knefs persönliche Seite. Sie nannte ihn «Geliebter René» und schrieb: «Kannst du morgen kommen? Haut und Seele hätten's nötig.» Koch nannte sie liebevoll «Ida Putenschlund», wenn sie noch ungeschminkt im Bett lag. «Das war für sie immer das Schönste, der Moment», erinnert sich Koch.
Künstlerisches Vermächtnis
Mit Liedern wie "Für mich soll's rote Rosen regnen", "Im 80. Stockwerk" und "Von nun an ging's bergab" etablierte sich Knef als Chanson-Ikone. Ihr Song "Berlin, dein Gesicht hat Sommersprossen" wurde zur Hymne für die komplexe Stadt. Neben ihrer Film- und Musikkarriere trat sie am Broadway auf, schrieb Songtexte und Bücher und malte.
Die ARD zeigt zum Jubiläum die Dokumentation "Hildegard Knef - Ich will alles". Heike Makatsch spielte Knef im Spielfilm über ihr Leben, das auch als Graphic Novel erzählt wurde.
Koch bewahrt ihre Memorabilien auf - darunter die legendären künstlichen Wimpern. «Wir reden heute noch von den Wimpern und es war doch richtig, dass sie sie nicht abgelegt hat», sagt er.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.
