Bayer Leverkusen erkämpfte sich ein 2:2 beim FC Kopenhagen zum Champions-League-Auftakt, doch für Chefcoach Kasper Hjulmand verlief die erhoffte Fußball-Party bei seiner Rückkehr in die dänische Heimat völlig anders als geplant. Der deutsche Vizemeister enttäuschte über weite Strecken und rettete sich erst durch eine turbulente Schlussphase mit drei Toren binnen zehn Minuten zum Unentschieden.
Jordan Larsson brachte Kopenhagen bereits in der neunten Minute in Führung und ließ dabei Edmond Tapsoba stehen. Alejandro Grimaldo glich in der 82. Minute per Freistoß aus, bevor Robert Silva die Dänen in der 86. Minute erneut in Front schoss. Den spektakulären Abschluss setzte ein Eigentor von Pantelis Hatzidiakos in der Nachspielzeit.
Enttäuschung trotz spätem Punktgewinn
Torhüter Mark Flekken machte nach dem Spiel seiner Unzufriedenheit Luft. «Es ist nicht so, dass wir zufrieden sein können mit dem Punkt», schimpfte er bei DAZN. Auch Kapitän Robert Andrich haderte mit dem Auftritt seiner Mannschaft: «Wir wollten mit einem Dreier hier wegfahren. Das ist uns nicht gelungen, von daher fahren wir mit gemischten Gefühlen. Wir haben aber noch viel Arbeit vor uns.»
Besonders im defensiven Mittelfeld bekam Leverkusen größere Probleme. Andrich agierte unglücklich und verlor viele Bälle, was Kopenhagen immer wieder zu gefährlichen Umschaltaktionen nutzte. Der frühere Dortmunder Youssoufa Moukoko scheiterte kurz vor der Pause nur knapp am hervorragend reagierenden Flekken.
Emotionale Rückkehr für Hjulmand
Für Hjulmand war es das Champions-League-Comeback als Trainer nach 13 Jahren und eine Rückkehr an eine Stätte mit emotionalen Erinnerungen. Im Kopenhagener «Parken» hatte er als dänischer Nationaltrainer auch tragische Momente erlebt - vor vier Jahren erlitt Christian Eriksen bei der EM einen Herzstillstand. «Lasst uns eine spezielle Nacht erleben und eine Fußball-Party zelebrieren», hatte Hjulmand vor dem Spiel gesagt.
Die Party bekam er am Ende tatsächlich, allerdings anders als gedacht. Der Nachfolger des früh geschassten Erik ten Hag musste erleben, wie sein Team über weite Strecken den Erwartungen nicht gerecht wurde. Nach gut 20 Minuten wurde Hjulmand erstmals spürbar aktiv am Spielfeldrand und versuchte seinem Team Struktur zu geben.
Umbruch erschwert Neuanfang
Sportchef Simon Rolfes hatte bereits vor dem Spiel Geduld gepredigt. «Natürlich kann noch nicht alles funktionieren», sagte er mit Blick auf den riesigen Umbruch im Sommer. Etliche Leistungsträger hatte Bayer abgegeben und zudem Meistercoach Xabi Alonso an Real Madrid verloren. «Wir wollen eine neue Titelmannschaft aufbauen. Die wird auch in dieser Saison aber noch nicht ihr Maximum erreichen.»
Tatsächlich hat das aktuelle Leverkusener Team kaum noch etwas mit der formidablen Mannschaft zu tun, die im vergangenen Jahr das Double gewonnen hatte. Auch der Wechsel von Aleix Garcia für Ezequiel Fernández auf der Doppel-Sechs nach der Pause brachte erst spät Besserung gegen die Dänen, die hauptsächlich mit Einsatz und Willen punkteten.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.