Mats Hummels erhielt am Sonntag den versöhnlichen Abschied, der ihm über ein Jahr zuvor verwehrt geblieben war. Der 78-malige Nationalspieler durfte beim Testspiel gegen Juventus Turin (1:2) noch einmal für Borussia Dortmund auflaufen und wurde in der 19. Minute unter Standing Ovations ausgewechselt.
Wie die Welt berichtet, verfolgten 81.365 Zuschauer das Spiel im Signal Iduna Park und feierten Hummels sowohl beim Betreten des Platzes als auch bei seiner Auswechslung. «Es war ein perfekter Tag», sagte der mittlerweile 36-Jährige nach seinem Kurzeinsatz.
Seit einigen Tagen befindet sich Hummels' Konterfei überlebensgroß auf der Wand unter der Osttribüne des Dortmunder Stadions - neben Größen wie Lothar Emmerich, Matthias Sammer, Michael Zorc oder Norbert Dickel. Als er es am Sonntag zum ersten Mal in Augenschein nahm, erfüllte ihn das mit Stolz.
Kontrast zum problematischen Abgang 2024
Der Unterschied zu seinem Abgang im Mai 2024 könnte größer nicht sein. Damals war es ein Ende mit Nebengeräuschen gewesen, nachdem Hummels kurz vor dem Champions League-Finale Trainer Edin Terzic in einem aufsehenerregenden Interview mit der «Sportbild» massiv kritisiert hatte.
Das Interview, in dem er Terzic wegen einer angeblich zu mutlosen Spielweise attackiert hatte, war wenige Tage vor dem Finale erschienen, das die Dortmunder anschließend mit 0:2 gegen Real Madrid verloren. So etwas gehöre sich nicht, war der einhellige Tenor im Klub.
Nach dem 4:0 gegen Darmstadt am 18. Mai 2024, dem letzten Saisonspieltag, gab es für Marco Reus einen Blumenstrauß - Hummels dagegen kauerte allein am Torpfosten und sinnierte. Erst Tage später wurde bekannt, dass sein Vertrag nicht verlängert wird.
Emotionale Rückkehr nach 13 Jahren BVB-Geschichte
«Sich so verabschieden zu können, war ein ganz anderes Gefühl», erklärte Hummels nach seiner Rückkehr. Der gebürtige Münchener, der im Winter 2008 von Bayern München nach Dortmund gekommen war, hatte insgesamt dreizehneinhalb Jahre für den BVB gespielt und mehr als 500 Pflichtspiele absolviert.
Nach seinem glücklosen einjährigen Intermezzo bei der AS Rom hatte er im Mai seine Karriere offiziell beendet. Für ihn war dieser Sonntag von symbolischer Bedeutung - er sollte dokumentieren, dass zwischen ihm und dem BVB wieder alles in Ordnung ist.
Zukunft als TV-Experte und Fan
Spiegel zufolge wird Hummels seine Nachkarriere als TV-Experte für Amazon Prime Video beginnen und Champions League-Spiele kommentieren. «Ich möchte erst einmal möglichst viel Zeit mit meinem Sohn und meiner Familie verbringen», kündigte er an.
«Es wird auch mal einen Inkognito-Besuch auf der Südtribüne geben», erklärte er. Für die Zukunft des Klubs sieht er durchaus gute Perspektiven und hofft auf eine Fortsetzung der positiven Entwicklung unter Trainer Niko Kovac.
Verletzungssorgen überschatten Testspieltag
Wie die Welt berichtet, überschattete eine Verletzung den Farewell-Tag. Niklas Süle, der Hummels ersetzte, musste bereits vor der Pause ausgewechselt werden, nachdem er ohne Einwirkung des Gegners umgeknickt war.
Bei dem Innenverteidiger besteht Verdacht auf einen Muskelbündelriss, was einen Ausfall von sechs bis zwölf Wochen bedeuten könnte. Die Dortmunder würde dies hart treffen, da mit Nico Schlotterbeck bereits ein weiterer Innenverteidiger mit einem Meniskusriss fehlt.
Für Kovac, dessen Team am kommenden Montag im DFB-Pokal beim Drittligisten Rot-Weiss Essen das erste Pflichtspiel bestreitet, war die 1:2-Niederlage ein Dämpfer. «Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen», sagte der Trainer.
Verwendete Quellen: "DPA", "Welt", "Spiegel" Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.