Ihre Mutter war Weltmeisterin: Emily Vogel weint nach WM-Halbfinal-Einzug

upday.com 5 dni temu
Emily Vogel wirft den Ball beim entscheidenden Viertelfinale gegen Brasilien (Symbolbild) (Photo by Sascha Schuermann / AFP via Getty Images) Getty Images

Tränen der Freude bei Emily Vogel: Die 27-jährige Rückraumspielerin der deutschen Handball-Nationalmannschaft brach nach dem Einzug ins WM-Halbfinale in Tränen aus. Erstmals seit 2007 steht das DHB-Team wieder unter den besten vier – und hat damit eine Serie von Viertelfinal-Niederlagen durchbrochen. Besonders emotional ist der Erfolg für Vogel, deren Mutter Andrea Bölk 1993 Weltmeisterin wurde. Jetzt kann auch die Tochter eine WM-Medaille gewinnen.

Vogel hatte mit fünf Toren entscheidenden Anteil am 30:23-Sieg gegen Brasilien vor über 10.000 Zuschauern. «Ich habe gerechnet und dachte, wir können das nicht mehr verlieren, egal, was wir fabrizieren», erzählte die Spielerin nach der Partie. Ihre Teamkollegin Alina Grijseels habe ihr in den Schlussminuten zugerufen: «Emy, noch ein bisschen», weil sie gesehen habe, wie sehr Vogel kämpfe.

Der Einzug ins Halbfinale markiert einen Wendepunkt für das deutsche Team. «Weil wir fucking lange auf den Moment gewartet haben und diese Bühne nutzen wollten», erklärte Vogel die emotionale Reaktion. Die letzten beiden WM-Turniere 2021 und 2023 endeten jeweils im Viertelfinale. Jetzt steht die Mannschaft erstmals seit 18 Jahren wieder vor einer WM-Medaille.

Mutter-Tochter-Geschichte

Die familiäre Dimension macht den Erfolg für Emily Vogel besonders bedeutsam. Ihre Mutter Andrea Bölk, 57 Jahre alt, gewann 1993 mit Deutschland den einzigen WM-Titel der Frauen. «Ich freue mich riesig für Emy. Sie hechelt seit Jahren einer guten Platzierung hinterher», sagte Andrea Bölk der DPA unmittelbar nach dem Sieg.

Die WM-Medaille der Mutter hängt sichtbar im Arbeitszimmer der Familie. «Emy hätte die auch schon ganz gerne. Ein Edelmetall in der Hand wäre besonders», so Andrea Bölk. Vogel stammt aus einer regelrechten Handball-Dynastie: Großmutter Inge spielte für die DDR-Auswahl, Vater Matthias in der Bundesliga für den VfL Fredenbeck.

Comeback nach Rückschlag

Für Emily Vogel ist der WM-Erfolg auch eine persönliche Genugtuung. Anfang 2024 hatte Bundestrainer Markus Gaugisch ihr das Kapitänsamt entzogen und sie zeitweise nicht für die Nationalmannschaft nominiert. Ein harter Schlag für die langjährige Co-Kapitänin. «Wenn man sich nicht erdrücken lässt, dann macht einen das stärker», sagte Vogel rückblickend über diese Phase.

Jetzt lobt Gaugisch ihre Entwicklung. «Sie hat von Anfang an Mut bewiesen», sagte der 51-jährige Bundestrainer über ihre Leistungen im Turnier. Vogel selbst sieht sich in einer neuen Rolle: «Ich bringe Erfahrung mit und kann der Ruhepol und das Köpfchen auf dem Feld sein.»

Medaillen-Traum

Das Team glaubt fest an eine Medaille. «So dicht dran waren wir noch nie. Wir sind noch nie so souverän aufgetreten», erklärte Vogel. Warum man zur WM fahre? «Nicht, um Vierter zu werden. Alles ist möglich.» Kapitänin Antje Döll, 37, formulierte es direkt: «Jetzt wollen wir auf jeden Fall eine Medaille. Ich würde schon gerne Weihnachten mit einer Medaille nach Hause fahren.»

Das Halbfinale findet am Freitag in Rotterdam statt – Gegner ist entweder Dänemark oder Frankreich. Erstmals im Turnier spielt das DHB-Team ohne Heimvorteil. «Ich hoffe, dass ganz viele Deutsche den Weg nach Rotterdam suchen», appellierte Vogel an die Fans. Abwehrchefin Aimée von Pereira zeigte sich zuversichtlich: «Wenn wir so als Mannschaft spielen, wird es für viele Gegner richtig schwer.»

Bundestrainer Gaugisch verspricht «einen maximalen Fight». Das Team sei so gefestigt, dass es den Rückenwind mitnehmen könne. Andrea Bölk fasste die Ausgangslage zusammen: «Jetzt ist alles Zugabe. Die Last und der Druck sind abgefallen. Wenn man unter den letzten Vier steht, ist alles möglich.»

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

Idź do oryginalnego materiału