Korruptionsskandal und Energiekrise: Selenskyj trifft Erdoğan

upday.com 2 godzin temu
Selenskyj spricht nach seinem Treffen mit Erdoğan zu den Medien in Ankara (Symbolbild) (Photo by Serdar Ozsoy/Getty Images) Getty Images

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskyy will die diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Krieges mit Russland «reaktivieren». Am Mittwoch trifft er dazu den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in Ankara. Der Hauptfokus liegt auf der Wiederaufnahme des Gefangenenaustauschs – während Zelenskyy innenpolitisch unter massivem Druck steht: Militärische Rückschläge, ein schwerer Korruptionsskandal und eine sich verschärfende Energiekrise setzen die ukrainische Führung unter Zugzwang.

Die Türkei hatte bereits Anfang 2022 und Anfang dieses Jahres Gespräche zwischen der Ukraine und Russland ausgerichtet, die jedoch zu keinem Durchbruch führten. Das türkische Außenministerium bestätigte Zelenskyys Besuch und wies Berichte zurück, wonach auch der US-Sondergesandte Steve Witkoff an den Gesprächen teilnehmen würde. Erdoğan werde ausschließlich mit Zelenskyy sprechen.

Zelenskyy kündigte auf einer Pressekonferenz in Madrid an: «Wir arbeiten auch daran, den Austausch von Kriegsgefangenen wieder aufzunehmen und unsere Kriegsgefangenen nach Hause zu holen.» Der frühere ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow hatte zuvor eine Vereinbarung zum Austausch von 1.200 Gefangenen erwähnt. Aus Moskau kamen jedoch zurückhaltende Signale: Kremlsprecher Peskow erklärte, Kiew habe keine Informationen über eine mögliche Wiederaufnahme von Verhandlungen geliefert. Der ukrainische Vize-Außenminister Serhij Kyslyzja hatte vergangene Woche klargestellt, Kiew betrachte die Gespräche aufgrund der «harten Haltung» Moskaus als ausgesetzt.

Militärische Lage verschärft sich

Die ukrainischen Streitkräfte stehen unter erheblichem Druck. Russische Vorstöße auf Pokrowsk zwingen die Ukraine, Truppen von anderen Frontabschnitten abzuziehen. Die Front ist weitgehend zum Stillstand gekommen, ukrainische Geländegewinne sind minimal.

Besonders besorgniserregend: Die sogenannte «Todeszone» – jenes Gebiet, in dem Drohnen nahezu ständig feindliche Ziele angreifen – hat sich drastisch verschoben. Der Militäranalyst Franz-Stefan Gad erklärte im Interview mit t-online nach einem Ukraine-Besuch: «Die Todeszone verschiebt sich immer weiter hinter die ukrainischen Linien. [...] Bis zum Jahresbeginn lag diese noch eher auf russischer Seite der Front. Mittlerweile aber hat sie sich auf zwischen 30 und 40 Kilometer hinter die ukrainischen Stellungen verschoben.»

Korruptionsskandal und Energiekrise

Gleichzeitig erschüttert ein massiver Korruptionsskandal die Regierung. Rund um den staatlichen Atomkonzern Energoatom wurden illegale Geschäfte im Wert von über 85 Millionen Euro aufgedeckt. Die Folgen sind drastisch: Justizminister Herman Haluschtschenko und Energieministerin Switlana Hryntschuk traten zurück, Zelenskyy-Vertrauter Tymur Minditsch floh aus dem Land.

Dazu kommt die prekäre Energielage: Russische Angriffe haben die ukrainische Energieinfrastruktur schwer getroffen. Das Portal «Kiew Independent» warnt: «Mit dem nahenden Winter steigen die Bedürfnisse der Ukraine weiter an. In einigen Regionen dauern geplante Stromausfälle bereits bis zu 12 Stunden pro Tag. Die Moral ist schlecht, da sich die Ukrainer an dunkle Häuser und Straßen gewöhnen müssen. Jeder massive Angriff Russlands bringt das Land einer weiteren humanitären Katastrophe näher.»

Der finnische Präsident Alexander Stubb zeigte sich gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press skeptisch über einen Waffenstillstand vor dem Frühling. Er betonte, europäische Verbündete müssten trotz der Korruptionsvorwürfe ihre Unterstützung für die Ukraine aufrechterhalten und sich mit «Sisu» – einem finnischen Begriff für Ausdauer und Widerstandskraft – auf die Wintermonate vorbereiten.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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