Law als Putin schockt Venedig - Kino spiegelt Monster

upday.com 8 godzin temu
Jude Law (l.) und Paul Dano in einer Szene des Films "The Wizard of the Kremlin" von Olivier Assayas. Carole Bethuel/Filmfestival Venedig/dpa

Machthungrige Männer und ihre monströsen Taten stehen im Mittelpunkt mehrerer Filme beim diesjährigen Venedig Film Festival. Von Putin-Porträts bis zu Frankenstein-Neuverfilmungen zeigen die Werke eine düstere Reflexion der aktuellen Weltlage.

Jude Law verkörpert Russlands Präsidenten Wladimir Putin in Olivier Assayas' Film «The Wizard of the Kremlin». Mit blondem Toupet und versteinertem Gesichtsausdruck sagt er: «Der russische Präsident kann und darf sich niemandem unterwerfen.» Die Darstellung zeigt Putin als undurchsichtige, ausdruckslose und kalte Figur.

Putin als maskenhafter Herrscher

Der französische Regisseur beleuchtet den Aufstieg Putins zum russischen Präsidenten aus westlicher Perspektive. Erzählt wird jedoch nicht aus Putins Sicht, sondern durch den fiktiven Berater Wadim Baranow, gespielt von Paul Dano. Die Figur orientiert sich an Putins früherem Chefberater Wladislaw Surkow.

Der Thriller basiert auf einem Roman von Giuliano da Empoli, der vor dem Ukrainekrieg verfasst wurde. Putin wird durchgehend als Zar bezeichnet - ein Politiker, der Russlands imperialistische Tradition fortsetzt. Der Film zeigt einen Herrscher, der sich letztlich durch den Krieg definiert.

Frankenstein als Warnung vor Überheblichkeit

Guillermo del Toro bringt Mary Shelleys Horror-Klassiker «Frankenstein» auf die Leinwand. Oscar Isaac spielt Victor Frankenstein als charismatischen, aber arroganten Strippenzieher. «Er hat die Lust, zu etwas Größerem vorzustoßen, und kann nicht akzeptieren, dass die Dinge so sind, wie sie sind», beschreibt Isaac seine Figur.

Der dreifache Oscar-Preisträger del Toro hatte die Verfilmung bereits lange geplant. Das Timing des Kinostarts passe jedoch perfekt zur aktuellen Weltlage, erklärt der mexikanische Regisseur: «Ein Film, in dem es heißt: "Nur Monster spielen Gott" - treffender könnte es aktuell nicht sein.»

Verschwörungsideologen entführen Emma Stone

Völligen Größenwahn zeigt auch Jesse Plemons in Giorgos Lanthimos' «Bugonia». Der Film erzählt von zwei Verschwörungsideologen, die eine Unternehmenschefin entführen, gespielt von Emma Stone. Sie glauben, dass sie ein Alien sei, das die Erde terrorisiert.

Die beiden Männer versuchen brutal, die Frau zu zwingen, Kontakt zu ihrem angeblichen Mutterschiff herzustellen. «Nicht viel an dieser Dystopie ist fiktiv», sagt Lanthimos. «Das meiste ist eine Reflexion unserer tatsächlichen Welt.» Der Film kommt zu einer ähnlichen Erkenntnis wie «Frankenstein»: Das Ungeheuerlichste sind nicht jenseitige Kräfte, sondern der Mensch selbst.

Künstler zwischen Hoffnung und Zynismus

Die aktuellen Filme halten der Welt einen Spiegel mit erschütterndem Befund vor. Del Toro sieht in der Kunst eine Antwort auf düstere Zeiten: «Wir leben in einer Zeit des Terrors und der Einschüchterung. Und die Antwort, zu der auch die Kunst gehört, ist die Liebe.»

Oscar-Preisträger Christoph Waltz, der in «Frankenstein» einen Waffenhändler verkörpert, zeigt sich weniger optimistisch. Auf die Frage, wie er in monströsen Zeiten hoffnungsvoll bleibe, antwortet er knapp: «I don't.»

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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