Mehr als die Hälfte der deutschen Verbraucher hat wegen gestiegener Lebensmittelpreise das Einkaufsverhalten verändert. Eine aktuelle Umfrage zeigt: 57 Prozent der Befragten gaben an, ihre Gewohnheiten anzupassen.
Das Meinungsforschungsinstitut YouGov befragte zwischen dem 3. und 5. September 2.009 Personen im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab 18 Jahren.
Discounter statt Supermarkt
Von denjenigen, die ihr Verhalten änderten, geht rund die Hälfte inzwischen häufiger im Discounter statt im Supermarkt einkaufen. 71 Prozent achten stärker auf Sonderangebote und Rabatte als zuvor.
Ein gutes Drittel kauft insgesamt seltener oder weniger ein. Dennoch wollen die meisten nicht auf Frische verzichten: Fast 56 Prozent derjenigen mit verändertem Kaufverhalten kaufen genauso viele frische Produkte wie vorher.
Bei fünf Prozent landen frische Waren sogar häufiger im Einkaufswagen als zuvor. Die Priorität für Qualität bleibt trotz Sparmaßnahmen bestehen.
Weniger Verschwendung als Sparstrategie
Besonders auffällig: 84 Prozent der Verbraucher mit verändertem Verhalten achten stärker darauf, weniger Lebensmittel wegzuwerfen. Sie versuchen bewusster einzukaufen und Reste kreativ zu verwerten.
Rund die Hälfte von ihnen isst häufiger abgelaufene Lebensmittel, wenn sie noch gut aussehen. Diese Maßnahme hilft beim Geldsparen und reduziert gleichzeitig die Verschwendung.
Gründe für unverändertes Verhalten
Von denjenigen, die ihr Einkaufsverhalten nicht umstellten, gaben mehr als 40 Prozent an, schon vorher möglichst wenig Geld für Lebensmittel ausgegeben zu haben. Sie sehen kein weiteres Sparpotenzial.
Mehr als ein Drittel hat ausreichend Geld, um sich auch teurere Nahrungsmittel zu leisten. Jeder zehnte will die Preissteigerungen gar nicht wahrgenommen haben.
Deutliche Preissteigerungen belegt
Die Statistik zeigt jedoch eindeutige Preissteigerungen. Die Teuerungsrate bei Lebensmitteln lag laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr bei 1,4 Prozent, stieg aber im laufenden Jahr wieder an.
Im Juli erreichte sie rund 2,2 Prozent. Bei einzelnen Produkten fällt die Steigerung deutlich höher aus: Schokolade wurde um fast 19 Prozent teurer, Obst um 7,6 Prozent.
Auch für Milch und Eier fiel die Steigerung mit 4,1 Prozent deutlich aus. Besonders in den Jahren 2022 und 2023 waren infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine die Lebensmittelpreise stark gestiegen - um 13,4 beziehungsweise 12,4 Prozent.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.