Taleb A., der Attentäter vom Magdeburger Weihnachtsmarkt, hat mehrere Medienredaktionen aus der Haft heraus kontaktiert. Ein zehnseitiger handschriftlicher Brief ging im August bei der Redaktion des «Spiegel» ein.
Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg bestätigte die Echtheit des Schreibens und erklärte, dass auch andere Redaktionen von dem 50-Jährigen kontaktiert worden seien. A. hatte bereits zuvor Opfer und Ermittler auf diesem Weg angeschrieben.
In seinem Brief äußert der Saudi-Araber auf Deutsch und Englisch wirre und zusammenhangslose Behauptungen. Er schreibt über ein Netzwerk ehemaliger Muslime, die deutsche Politik und die laufenden Ermittlungen gegen ihn. Fünf weitere Seiten verfasste er in arabischer Sprache - nach eigenen Angaben selbst geschriebene, melancholische Gedichte.
A. betonte gegenüber dem «Spiegel», dass alle Texte «zur Veröffentlichung» bestimmt seien. Ähnliche Verschwörungstheorien hatte er bereits vor seiner Tat auf der Plattform X verbreitet. Laut Spiegel wird die Anklage gegen den Attentäter für August 2025 erwartet.
Anschlag mit sechs Todesopfern
Im Dezember 2024 war der aus Saudi-Arabien stammende Mann mit einem schwarzen BMW in den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Sechs Menschen kamen bei dem Anschlag ums Leben, etwa 300 weitere wurden zum Teil schwer verletzt.
A. ist den deutschen Behörden seit 2013 durch Drohungen und wirre Schreiben bekannt. Darin stellte er sich als Aktivist dar, der Frauen bei der Flucht aus ihrem Heimatland helfen wolle.
Kritik an mangelndem Opferschutz
Der Attentäter hatte auch Briefe an Opfer des Anschlags geschrieben, was eine Debatte über deren Schutz auslöste. Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg bestätigte, dass A. fünf Geschädigte angeschrieben habe.
Ein Sprecher erklärte, die Anschreiben hätten aufgrund der Untersuchungshaft nicht zurückgehalten werden können. In einem der Briefe bat A. um Verzeihung, machte aber gleichzeitig weitere Anschuldigungen rund um saudische Asylbewerber.
Mehrere Politiker aus Sachsen-Anhalt reagierten empört. Der justizpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Guido Kosmehl, sagte: «Damit ist es auch ihre Aufgabe, alles zu unternehmen, um die Opfer zu schützen und Retraumatisierungen zu verhindern.»
Verwendete Quellen: "DPA", "Spiegel", "Tagesspiegel" Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.