Marie-Luise Marjan wird noch immer überall als «Mutter Beimer» erkannt - obwohl die letzte Folge der «Lindenstraße» bereits 2020 lief. Die Schauspielerin verkörperte 35 Jahre lang das Gesicht der ARD-Kultserie und prägte Generationen von Zuschauern.
An diesem Samstag feiert Marjan ihren 85. Geburtstag. Trotz einiger gesundheitlicher Rückschläge zeigt sie sich optimistisch: «Ich bin zwar körperlich noch etwas eingeschränkt, aber insgesamt doch fit und munter», versichert sie in einem Telefongespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Fünf Operationen nach Sturz
Ein Oberschenkelhalsbruch im Juni 2024 macht der Schauspielerin noch immer zu schaffen. «Ich musste fünf Mal operiert werden und nutze noch einen Rollator oder Stock», erzählt Marjan. Der Heilungsprozess dauert länger als erhofft.
Ihr Arzt habe ihr geraten, das Wörtchen «schnell» zu streichen. «Ich muss Geduld haben», sagt sie. Auch abgesehen von der Verletzung hat Marjan einige Gänge zurückgeschaltet und sich den Gegebenheiten angepasst.
Lesungen bringen weiter Freude
Dennoch ist sie nach wie vor viel unterwegs, um Lesungen zu halten. «Das macht mir Freude. Ich genieße es, auf der Bühne zu sein und Kontakt zum Publikum zu haben», schildert sie. Meist reist sie bereits einen Tag vorher an, um sich umzuschauen und mit Menschen zu sprechen.
Vor zwei Jahren zog Marjan von Köln und Hamburg nach Bonn ins beschauliche Bad Godesberg. «Hier ist es sehr ruhig, aber das wollte ich ja so», erklärt sie. Nach dem jahrzehntelangen Trubel möchte sie mehr Zeit für sich haben.
Verlust des Lebenspartners
In Hamburg lebt noch ein Großteil ihres Freundeskreises. Dort wohnte auch ihr langjähriger Partner, der 2021 starb. «Ich vermisse ihn sehr, es war eine innige Verbindung», sagt Marjan. Wenig später verlor sie auch ihren Halbbruder, den sie erst 2007 durch eine TV-Sendung kennengelernt hatte.
Die in Essen geborene Marjan wuchs bei Adoptiveltern in Hattingen auf. Bereits als Kind wollte sie Schauspielerin werden. Nach der Musikhochschule Hamburg stand sie gut 20 Jahre auf Theaterbühnen, bevor sie ins Fernsehen wechselte.
35 Jahre als Mutter Beimer
An die «Lindenstraße» denkt sie noch oft zurück. «Ich habe 35 Jahre meines Lebens mit dieser Serie verbracht - und mit den Menschen dort. Das kann man nicht einfach abhaken.» Zu einigen Darstellern und Teammitgliedern pflegt sie noch immer engen Kontakt.
Eine Traumrolle, die sie gerne gespielt hätte, gibt es nicht. «Die Rolle, die man gerade spielt, ist immer die Lieblingsrolle. Ich bin künstlerisch so erzogen, dass man für jede Rolle alles gibt», erklärt sie.
Sorgen um die Weltlage
Als Zuschauerin bevorzugt Marjan alte amerikanische Filme. Neuere Produktionen stören sie wegen der schlechten Synchronisation und der «schnellen, hektischen Sprechweise». Täglich verfolgt sie Nachrichtensendungen: «Die Weltlage macht mir Sorgen. Wer weiß, was da noch passiert.»
Dennoch will sie sich nicht niederdrücken lassen. Ihren 85. Geburtstag möchte Marjan in großer Runde feiern: «Ich werde 85 - da sollen auch 85 Gäste kommen.»
(dpa/Berlin) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.