Mehr Besucher, weniger Umsatz: Händler enttäuscht vom Weihnachtsgeschäft 2025

upday.com 2 godzin temu
Viele Kunden schauten im Weihnachtsgeschäft stark auf Preise und Rabatte. Andreas Arnold/dpa

Zwei Drittel der deutschen Einzelhändler sind unzufrieden mit dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft. Trotz deutlich mehr Besuchern in den Innenstädten halten sich Konsumenten beim Einkaufen zurück – die Sparneigung liegt auf dem höchsten Stand seit der Finanzkrise 2008. Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), erklärte: «Das haben wir in dieser Form in den vergangenen Jahren noch nicht erlebt.»

Eine HDE-Umfrage unter 300 Unternehmen zeigt: Nur jeder sechste Händler ist zufrieden mit den Verkaufszahlen bis zum vierten Advent. Die Besucherzahlen in den Innenstädten stiegen im November und Dezember zwar um mehr als zehn Prozent auf 507 Millionen in 283 gemessenen Innenstadtlagen. Die am besten besuchten Orte waren die Friedrichstraße und der Alexanderplatz in Berlin.

Die erhöhte Laufkundschaft schlug sich jedoch nicht in starken Umsätzen nieder. Laut einer YouGov-Umfrage vom 22. Dezember gaben 30 Prozent der Konsumenten weniger Geld für Geschenke, Weihnachtsmärkte, Essen, Bäume und Kalender aus als 2024. Nur 16 Prozent gaben mehr aus, 44 Prozent etwa gleich viel.

Inflation und Online-Konkurrenz belasten Händler

Zwei Drittel der Befragten empfanden die allgemeinen Weihnachtskosten als deutlich oder etwas teurer als 2024. Rolf Bürkl, Konsumexperte vom Nürnberg Institut für Marktentscheidungen, sagte: «Das hat das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr stark beeinträchtigt»

Besonders frustrierend für stationäre Händler: Jeder fünfte Konsument in Deutschland kaufte Weihnachtsgeschenke bei den ursprünglich chinesischen Shopping-Portalen Temu, Shein oder AliExpress. Der HDE schätzt, dass Temu und Shein allein im November und Dezember bis zu eine Milliarde Euro Umsatz in Deutschland erzielten.

Händler reagieren mit massiven Rabatten

Viele Händler versuchten, mit großangelegten Rabattaktionen gegenzusteuern. Die Modekette Peek & Cloppenburg startete am letzten Adventswochenende eine große Werbekampagne mit Preisnachlässen von bis zu 50 Prozent auf bestimmte Kleidungsstücke. Auch Otto und Galeria boten Rabatte an.

Der Modehandel litt besonders unter dem ausbleibenden Wintereffekt. Axel Augustin, Geschäftsführer des Branchenverbands BTE, sagte: «Wir liegen definitiv unter dem Vorjahr» Der milde Winter verhinderte Bedarfskäufe warmer Kleidung – im Gegensatz zum November 2024, als ein Kälteeinbruch für zusätzliche Nachfrage sorgte. Augustin erklärte: «Das sorgte für Bedarfskäufe, weil die Menschen warme Jacke brauchten.»

Süßwaren und Weihnachtsmärkte schwächeln

Der Absatz von Weihnachtssüßigkeiten brach bis Anfang Dezember um rund 15 Prozent ein, während die Packungspreise im Schnitt zwölf Prozent höher lagen als im Vorjahr. Mehr als zwei Drittel der Waren wurden im Sonderangebot gekauft – vergangenes Jahr war es nur etwa die Hälfte.

Auch die Weihnachtsmärkte blieben hinter den Erwartungen zurück. Mehr als 70 Prozent der Unternehmen meldeten schlechtere Besucherzahlen als im Vorjahr. Die Parfümeriekette Douglas berichtete ebenfalls von Kaufzurückhaltung und hohem Rabattdruck im wichtigen Schlussquartal.

Lichtblicke bei Technik und Reisen

Einige Produktkategorien entwickelten sich positiv. Bei technischen Konsumgütern legten Roboterstaubsauger um 24 Prozent zu, Heißluftfritteusen um 15 Prozent, Desktop-PCs um 18 Prozent und Laptops um 13 Prozent. Auch Gutscheine, Spielwaren, Bücher, Uhren und Schmuck waren beliebte Geschenke.

Genth beobachtete eine bemerkenswerte Ausnahme bei der allgemeinen Sparsamkeit: «Bei Reisen sind die Bürger in Deutschland derzeit bereit, Geld auszugeben, um in diesen unsicheren Zeiten dem Alltag zu entfliehen und gemeinsam Zeit zu verbringen» Konsumenten akzeptieren dafür sogar gestiegene Ticketpreise.

Der HDE erwartet für November und Dezember einen Einzelhandelsumsatz von 126,2 Milliarden Euro – nominal 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr, real nach Inflation auf ähnlichem Niveau. 14 Prozent der Händler berichteten, dass die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr die umsatzstärkste Phase des Weihnachtsgeschäfts sei. Der HDE will im Januar eine abschließende Bilanz ziehen.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

Idź do oryginalnego materiału