Wirtschaftsministerin Katherine Reiche (CDU) will die Förderung für neue, kleine Solaranlagen streichen. Die CDU-Politikerin argumentiert, diese Anlagen rechneten sich bereits heute am Markt und bräuchten keine staatliche Unterstützung mehr. Die Energiebranche reagiert mit scharfer Kritik auf die Pläne.
Hausbesitzer würden bei einem Wegfall der Einspeisevergütung erhebliche finanzielle Verluste erleiden. Merkur zufolge produziert eine gewöhnliche Zehn-Kilowatt-Solaranlage etwa 10.000 Kilowattstunden Strom jährlich, von denen 70 bis 80 Prozent ins Netz eingespeist werden. Ohne Vergütung müssten Betreiber auf 550 bis 630 Euro pro Jahr verzichten.
Tausende Euro Verlust über Anlagenlaufzeit
Über die Mindestlebensdauer von 20 Jahren summieren sich die Einbußen auf 11.000 bis 12.500 Euro. Jannik Schall von 1KOMMA5° appelliert deshalb an Solaranlagen-Besitzer, schnell zu handeln. «Alle Anlagen, die vor einem eventuellen Wegfall ans Netz gehen, können weiterhin auf die Einspeisevergütung zählen», so Schall.
Die aktuelle Förderung garantiert Betreibern 20 Jahre lang einen festen Betrag pro eingespeister Kilowattstunde. Kleine Anlagen bis zehn Kilowatt erhalten seit August 7,86 Cent je Kilowattstunde, Anlagen zwischen zehn und 40 Kilowatt bekommen 6,80 Cent. Die Vergütungssätze werden halbjährlich um ein Prozent gesenkt, die letzte Kürzung erfolgte zum 1. August.
Ministerin fordert intelligente Stromeinspeisung
Reiche betont, die Anlagen müssten ihren Strom intelligent einspeisen und am Markt teilnehmen. Solaranlagen sollten mit Stromspeichern verbunden und steuerbar sein. Betreiber dürften nicht länger Anlagen errichten, ohne auf das Stromnetz Rücksicht zu nehmen. «All das macht unser Stromsystem unnötig teurer. Das will ich ändern», sagte die Ministerin.
FAZ zufolge argumentieren Befürworter der Reform mit sozialer Gerechtigkeit. Solarsubventionen würden hauptsächlich wohlhabenden Hausbesitzern zugutekommen, die sich eigene Dächer und Solaranlagen leisten können. Finanziert werden diese jedoch von allen Steuerzahlern, einschließlich jener, die keinen Zugang zu diesen Vorteilen haben.
Branche warnt vor komplettem Stillstand
Die Energiebranche fordert zunächst eine Systemmodernisierung mit mehr Digitalisierung und besseren Prozessen. Philipp Schröder von 1KOMMA5° verlangt eine «ernst gemeinte Qualitätsoffensive» mit flächendeckendem Smart-Meter-Rollout und klaren Marktkommunikationsregeln. Ohne Planungssicherheit drohe der komplette Stillstand der Branche.
Der Bundesverband Solarwirtschaft warnt, ein derartiges Vorhaben würde die Klimaziele gefährden. Die Branche mit ihren rund 150.000 Beschäftigten würde stark geschädigt. Es brauche verlässliche Investitionsbedingungen, zu denen auch eine Förderung für nicht selbst verbrauchten Solarstrom zähle.
Verwendete Quellen: "DPA", "Merkur", "FAZ" Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.