Moldaus Präsidentin Maia Sandu hat die Bevölkerung zur Stimmabgabe für den proeuropäischen Kurs aufgerufen. Bei der Parlamentswahl warnte sie eindringlich vor russischer Einflussnahme auf das EU-Beitrittsland.
«Moldau, unser liebes Zuhause, ist in Gefahr und braucht die Hilfe von jedem von euch», sagte Sandu in der Hauptstadt Chisinau. «Ihr könnt es heute retten mit eurer Stimme», betonte die Präsidentin und mahnte die Menschen, ihre Stimme nicht zu verkaufen.
Die Staatschefin richtete scharfe Worte gegen prorussische Kräfte. «Lasst uns den Dieben und Verrätern nicht erlauben, unsere Zukunft zu verkaufen», sagte sie mit Blick auf Parteien, die auf Stimmenzuwachs im Parlament hoffen.
Regierungspartei droht Machtverlust
Sandus prowestliche Partei Aktion und Solidarität (PAS) könnte ihre absolute Mehrheit verlieren. Die große Unzufriedenheit in dem verarmten Agrarland schwächt die Regierungspartei erheblich.
Ein Machtverlust würde auch Reformen auf dem EU-Beitrittsweg erschweren. Moldau befindet sich wie die benachbarte Ukraine traditionell zwischen prowestlichem Kurs und russischem Einfluss.
Sandu setzt auf die große Diaspora moldauischer Staatsbürger in der EU. Diese Strategie verschaffte ihr bereits in der Vergangenheit entscheidende Mehrheiten bei Wahlen.
Moskau beklagt Wahlmanipulation
Russland wirft der moldauischen Führung vor, die Abstimmung zu manipulieren. Für 250.000 Wahlberechtigte in Russland seien nur zwei Wahllokale geöffnet, während es in Europa Hunderte gebe.
Bei früheren Wahlen klagten moldauische Staatsbürger in Russland über fehlende Wahlmöglichkeiten. Sie berichteten von zu wenig Zeit und nicht ausreichenden Wahlzetteln.
Die Wahllokale in Moldau sind von sieben bis 21 Uhr geöffnet. Zur Abstimmung aufgerufen sind neben den 2,4 Millionen Einwohnern auch Hunderttausende im Ausland lebende Moldauer. Aussagekräftige Ergebnisse werden erst in der Nacht zu Montag erwartet.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.
