Die Verteidigungsminister der Nato-Staaten kommen heute um 9.00 Uhr zusammen, um über verstärkte Abschreckung und Verteidigung zu beraten. Auslöser sind die jüngsten Verletzungen des Luftraums durch russische Kampfjets und Kamikaze-Drohnen an der östlichen Bündnisgrenze.
Im Mittelpunkt steht die Frage, ob der kürzlich gestartete Bündniseinsatz «Eastern Sentry» ausreicht, um Moskau von weiteren Provokationen abzuhalten. Der Einsatz soll den Luftraum an der Ostflanke sichern.
Stärkere Präsenz gefordert
Mehrere Mitgliedstaaten fordern eine deutlich verstärkte Nato-Präsenz im östlichen Bündnisgebiet. Ziel ist es, Russland die militärische Konzentration auf den Ukraine-Krieg zu erschweren.
Zusätzlich diskutieren die Minister die Rolle der EU beim Aufbau eines effektiven Drohnenabwehrsystems. Dabei geht es vor allem um die Finanzierung des Systems an der Ostflanke.
Am Abend treffen sich die EU-Verteidigungsminister zu separaten Gesprächen über dieses Thema. Von den 32 Nato-Staaten sind 23 gleichzeitig EU-Mitglieder.
Ukraine-Hilfe koordiniert
Parallel koordinieren Deutschland und Großbritannien am Nachmittag weitere Militärhilfen für die Ukraine. Bei dem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe wird auch der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow erwartet.
Umjerow soll über die Frontlage informieren und erläutern, welche Verteidigungsgüter seine Streitkräfte am dringendsten benötigen. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth will mehr Mittel für die Prioritised Ukraine Requirements List (Purl) einwerben.
Die Purl-Initiative sieht vor, dass in den USA hergestellte Munition und Waffen an europäische Verbündete verkauft werden. Diese stellen sie dann der Ukraine zur Verfügung.
Einsatz bereits gestartet
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und sein britischer Kollege John Healey leiten das Treffen im Nato-Hauptquartier in Brüssel. Sie ersetzen damit erneut den früheren US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, der die rund 50 Staaten umfassende Ramstein-Gruppe initiiert hatte.
Der «Eastern Sentry»-Einsatz läuft bereits seit September und mobilisiert zusätzliche Überwachungs- und Flugabwehrkapazitäten. Deutschland beteiligt sich mit vier Eurofighter-Kampfjets an bewaffneten Schutzflügen über Polen.
Frankreich, Großbritannien, Tschechien und Dänemark nehmen ebenfalls an der Initiative teil. Der Einsatz war nach dem Eindringen russischer Kampfdrohnen in polnischen Luftraum gestartet worden, gefolgt von Luftraumverletzungen in Estland durch drei russische MiG-31 Kampfjets.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.