Weihnachtsbaum und Weihnachtsschmuck sorgten für festliche Stimmung beim Neujahrstreffen der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien. Die Veranstaltung fand am 13. Januar im Restaurant „Zajazd u Dziadka“ in der Oppelner ul. Strzelecka statt.
Zu den zahlreichen Gästen zählten der deutsche Botschafter Viktor Elbling und der deutsche Konsul in Oppeln, Peter Kerr, Vizemarschallin Zuzanna Donath-Kasiura, der stellvertretende Vorsitzende der FUEN, Bernard Gaida sowie der Berater des Sejm-Marschalls für nationale Minderheiten, Ryszard Galla, der Berater des Marschalls der Woiwodschaft Oppeln für Minderheiten, Norbert Rasch, die Vorsitzende des BJDM, Paulina Widera und der Vorsitzende des Wahlkomitees Schlesische Selbstverwalter, Łukasz Jastrzembski. Der Raum war voller Chefs und Aktivisten der deutschen Minderheit, Vertreter der Wirtschaft und der Kommunalverwaltungen der Woiwodschaften Schlesien und Oppeln.
Erfolge und Herausforderungen des vergangenen Jahres
Der Gastgeber der Veranstaltung, SKGD-Chef Rafał Bartek, diskutierte und fasste in seiner Rede die Aktivitäten der Organisationen der deutschen Minderheit in Polen im vergangenen Jahr zusammen. Er hob hervor, dass es ein großer Erfolg war, den Deutschunterricht wieder verstärkt an den Schulen einzuführen. Er betonte, wie wichtig die Ernennung des ehemaligen Abgeordneten Ryszard Galla zum Berater des Sejm-Marschalls Szymon Hołownia für nationale und ethnische Minderheiten ist, was insbesondere vor dem Hintergrund der Abwesenheit eines Abgeordneten der Minderheit im polnischen Sejm von großer Bedeutung ist.
Allein die SKGD hat im vergangenen Jahr 370 Projekte im Gesamtwert von 478.000 Złoty verwirklicht.
Er erwähnte auch die Teilnahme der deutschen Minderheit an den Kommunalwahlen im vergangenen Jahr, in erweiterter Form und unter neuem Banner. Dies sei nicht einfach gewesen, da sie – wie jede Veränderung – Widerstand und Proteste innerhalb der Minderheit hervorgerufen habe.
Umfang der Tätigkeit
Er nannte außerdem mehrere Zahlen, die das Ausmaß der Aktivität der deutschen Minderheit in Polen zeigten. Allein die SKGD hat im vergangenen Jahr 370 Projekte im Gesamtwert von 478.000 Złoty verwirklicht, darunter Sprachkurse, Lieder- und Wissenswettbewerbe zum Thema deutsche Sprache und Minderheit. Mit Mitteln des polnischen Innenministeriums wurden neun Projekte im Gesamtwert von 600.000 Złoty und mit Unterstützung des BMI Projekte über insgesamt 1.670.000 Złoty umgesetzt.
„Erwähnenswert ist auch die Renovierung und Nachrüstung von DFK-Geschäftsstellen im Gesamtwert von 64.000 Złoty“, sagte Rafal Bartek. „Auch die Kultur wird von uns gefördert: Im vergangenen Jahr konnten wir 35 Kulturgruppen der deutschen Minderheit unterstützen. In Zusammenarbeit mit dem Marschallamt organisieren wir das Projekt ‚Nie-samodzielni‘, das sich an Senioren aus Kleinstädten richtet und in dessen Rahmen in 8 Städten Animationskurse für Senioren mit ca. 160 Teilnehmern stattfinden. Hervorheben und danken möchte ich auch jenen Kommunen – und das sind 40 an der Zahl –, die den Deutschunterricht aus eigenen Mitteln mitfinanziert haben.“
Über Spaltungen hinaus
Während des Treffens sprach auch der deutsche Botschafter Viktor Elbling und betonte die Bedeutung der deutsch-polnischen Zusammenarbeit angesichts der Herausforderungen des heutigen Europas: dem Krieg in der Ukraine, der Einwanderung und den Klimaproblemen. Zuzanna Donath-Kasiura sprach über das harmonische Zusammenleben einer Gemeinschaft in Schlesien, die drei Elemente vereint: deutsche Ordnungsliebe, schlesischen Fleiß und polnische Romantik sowie den allen gemeinsamen Unternehmergeist.
Für eine feierliche Atmosphäre sorgten beim Neujahrstreffen auch die Auftritte junger Künstler der deutschen Minderheit. Nach dem offiziellen Teil wurden die Anwesenden zu einem Imbiss eingeladen, bei dem sie bis spät in die Nacht über Pläne und Aussichten für das kommende Jahr sprachen, darunter die bevorstehenden Wahlen in Deutschland und Polen sowie wichtige Jubiläen im Jahr 2025. Es wurde darauf angestoßen, dass das neue Jahr nicht schlechter werden würde als das vergangene, sondern nur besser.