Südlich von Hamburg hat die Polizei fünf junge Männer im Alter von 19 bis 21 Jahren festgenommen. Sie sollen über Dating-Apps Kontakt zu ihren Opfern aufgenommen und diese unter einem Vorwand zu vermeintlichen Dates gelockt haben.
Bei den Treffen erlitten die Kontaktierten teils erhebliche Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft Stade und die Polizeiinspektion Harburg teilten mit, dass die Verdächtigen ihre Opfer gezielt über die Apps ausgewählt hätten.
Die Ermittler prüfen einen möglichen Bezug zu Videos auf der Plattform TikTok. Unter dem Begriff «Pädo-Klatschen» werden dort mutmaßliche Pädophile öffentlich konfrontiert und teilweise körperlich angegriffen.
Wohnungen durchsucht
Auf Eilanordnung der Staatsanwaltschaft durchsuchten Beamte die Wohnungen der Tatverdächtigen. Lüneburgs Polizeipräsidentin Kathrin Schuol warnte eindringlich vor solchen Aktionen.
«Unsere Aufgabe ist es, rechtsstaatliche Verfahren zu sichern. Aktionen wie das sogenannte Pädo-Klatschen sind kein Beitrag zur Gerechtigkeit, sondern gefährden Ermittlungen und stellen nicht zu akzeptierende Selbstjustiz dar», sagte Schuol.
Ähnliche Fälle in Bayern
Erst vergangene Woche räumten vor dem Landgericht Aschaffenburg fünf junge Männer zwischen 20 und 27 Jahren ein, ältere Männer in Sex-Fallen gelockt zu haben. Sie sollen sich auf einer Internetplattform als Minderjährige ausgegeben haben, die an sexuellen Kontakten mit älteren Männern interessiert seien.
Bei den Treffen erpressten und beraubten sie ihre Opfer teilweise gewaltsam. Die Angeklagten gaben die Vorwürfe zum Prozessauftakt zu.
Weitere Festnahme in Frankfurt
Vor drei Wochen nahm die Polizei in Frankfurt am Main einen 23-Jährigen fest. Er soll mit weiteren Verdächtigen Männer über eine Dating-Plattform in eine Falle gelockt, bedroht und ausgeraubt haben.
Die Beschuldigten konfrontierten mindestens zwei Männer damit, sich mit einer Minderjährigen zum Geschlechtsverkehr verabredet zu haben. Sie drohten, Bekannten zu erzählen, dass die Opfer pädophil seien.
Verwendete Quellen: "DPA" Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.