Russland hat die Einnahme der ostukrainischen Stadt Siwersk im Donbass verkündet. Kremlchef Wladimir Putin und Generalstabschef Waleri Gerassimow gaben die Eroberung bei einem militärischen Treffen bekannt, das teilweise im staatlichen Fernsehen übertragen wurde. Die strategisch wichtige Stadt gilt als letzte größere ukrainische Bastion vor den Großstädten Kramatorsk und Slowjansk. Ukrainische Quellen widersprechen der russischen Darstellung teilweise.
Putin lobte seine Truppen für ihre Erfolge. Die strategische Initiative liege «selbstbewusst entlang der gesamten Front» in russischer Hand. Er dankte den Soldaten für ihren «Kampfeinsatz» und sprach von einer «guten Dynamik». Der Kremlchef umarmte seine Kommandeure virtuell: «Ich umarme euch fest.»
Strategische Bedeutung von Siwersk
Siwersk liegt etwa 30 Kilometer östlich von Kramatorsk und Slowjansk. Die Stadt hatte vor dem Krieg rund 11.000 Einwohner. Nach russischer Darstellung soll die Einnahme den Weg für weitere Angriffe ebnen, insbesondere auf die Stadt Slowjansk. Siwersk und der Fluss Bachmutka galten als letzte größere Hindernisse vor diesen beiden letzten großen ukrainisch kontrollierten Städten in der Region Donezk.
Russland hat den Donbass annektiert und in seiner Verfassung als russisches Territorium verankert. Putin bekräftigte sein Ziel: «Vertreibung der ukrainischen Formationen von unserem Gebiet, die Wiederherstellung des friedlichen Lebens auf der Erde im Donbass.» Moskau fordert für einen Waffenstillstand die vollständige Übergabe des Donbass, einschließlich der noch von Kiew kontrollierten Gebiete.
Widersprüchliche Berichte zur Lage
Die ukrainische Armee-nahe Online-Kartendienst Deepstate zeigt Siwersk etwa zur Hälfte unter russischer Kontrolle und zur Hälfte als umkämpft. Der ukrainische Generalstab in Kiew meldete am Mittwoch abgewehrte russische Angriffe bei Siwersk. Eine offizielle Stellungnahme der ukrainischen Regierung zur angeblichen Einnahme liegt nicht vor.
Die fraktionslose ukrainische Parlamentsabgeordnete Marjana Besuhla hatte bereits am Dienstag auf Telegram geschrieben: «Die Kleinstadt Siwersk ist faktisch bereits von den Russen erobert. Die Armeeführung verbirgt das und lügt.» Sie warf der Militärführung vor, die tatsächliche Lage zu verschleiern.
Die Front im Abschnitt bei Siwersk war seit Herbst 2022 relativ stabil. Damals hatten russische Truppen die Städte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk erobert, bevor eine ukrainische Gegenoffensive an der Grenze zwischen Donezk und Luhansk die Lage stabilisierte. Seit den Sommermonaten verzeichnen russische Streitkräfte wieder größere Geländegewinne. Sie rücken in den Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja vor.
Die Ankündigung erfolgt parallel zu laufenden Verhandlungen über ein Ende des Krieges. Putin hatte zuletzt den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump als Verhandlungsbasis bezeichnet, betonte aber gleichzeitig, Russland könne seine Ziele auch auf dem Schlachtfeld erreichen, falls Kiew nicht nachgebe.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.









