Albaniens Ministerpräsident Edi Rama (Sozialistische Partei) will einen KI-Server zur Ministerin ernennen. Der Künstliche-Intelligenz-Server «Diella» (übersetzt: «Sonne») soll als Ministerin dafür sorgen, dass Korruption bei der Vergabe öffentlicher Aufträge abgeschafft wird.
«Diella» wurde bislang als virtuelle Assistentin auf staatlichen Websites eingesetzt. Das Kabinett muss noch vom Parlament gebilligt werden.
Verfassungsrechtliche Kontroverse
Der Fraktionschef der oppositionellen konservativen Demokratischen Partei, Gazment Bardhi, kritisierte den Vorschlag scharf. Er schrieb bei Facebook: «Die Streiche des Premierministers können nicht in Rechtsakte des albanischen Staates verwandelt werden.» Ramas Kabinettsentscheidung sei verfassungswidrig.
Albaniens Verfassung schreibt vor, dass Minister albanische Staatsbürger, volljährig und geistig fit sein müssen. Diese Anforderungen kann ein KI-Server nicht erfüllen.
Politische Hürden im Parlament
Ramas Sozialistische Partei gewann im Mai zum vierten Mal in Folge die Parlamentswahl und erreichte die absolute Mehrheit. Für Verfassungsänderungen ist allerdings eine Zweidrittelmehrheit notwendig, über die Rama nicht verfügt.
Ob der Ministerpräsident für «Diella» eine Änderung der Verfassung anstrebt, war zunächst unklar. Rama berichtete auf der Plattform X, er habe mit «Diella» ein «Gespräch» geführt, wobei die KI ihm geraten habe: «Halte deinen Gegner niemals auf, wenn er einen Fehler macht.»
Theatralische Gesten bekannt
Der Sozialist Rama ist auch bildender Künstler und für theatralisch wirkende Gesten bekannt. So begrüßte er im Mai bei einem Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft in Tirana Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit einem Kniefall auf dem roten Teppich.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.