Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und die Koalitionsspitzen haben ein umfassendes Rentenreformpaket vorgestellt. SPD und Union wollen das umstrittene Gesetz durchbringen – trotz Kritik aus der eigenen Fraktion. Die sogenannte Junge Gruppe in der Unionsfraktion, die als "Rentenrebellen" gilt, signalisierte überraschend Kompromissbereitschaft und kündigte an, «Rücksicht auf den Koalitionsfrieden» zu nehmen.
Das Herzstück der Reform: Das Rentenniveau soll bis 2031 bei 48 Prozent stabilisiert werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf bis zu elf Milliarden Euro jährlich. Die Junge Gruppe schätzt allerdings, dass allein die Stabilisierung nach 2032 weitere 15 Milliarden Euro pro Jahr kosten könnte.
Die Mütterrente wird deutlich ausgeweitet. Für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, gibt es künftig sechs Monate mehr Rentenkredit – insgesamt also drei Jahre für alle Kinder, unabhängig vom Geburtsjahr. Diese Gleichstellung kostet ab 2027 etwa fünf Milliarden Euro jährlich, später vier Milliarden Euro. Die CSU hatte sich besonders für diese Reform eingesetzt.
Aktivrente und Frühstart-Modell
Die sogenannte Aktivrente macht das Arbeiten über die Regelaltersgrenze hinaus attraktiver. Wer weiterarbeitet, kann ab kommendem Jahr bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei verdienen. Die Steuerentlastung für Rentner beträgt bis zu 890 Millionen Euro jährlich. Die Regelaltersgrenze steigt regulär auf 67 Jahre.
Ein völlig neues Element ist die Frühstartrente: Kinder zwischen sechs und 18 Jahren sollen monatlich zehn Euro auf ein kapitalgedecktes Altersvorsorgekonto eingezahlt bekommen – sofern sie eine Bildungseinrichtung besuchen. Das Konto wird privat organisiert.
Betriebsrenten und Riester-Reform
Die Betriebsrenten sollen gestärkt werden, besonders in kleineren Unternehmen und für Geringverdiener. Aktuell haben 18,1 Millionen Beschäftigte Ansprüche auf Betriebsrenten – die Verbreitungsquote liegt bei 52 Prozent. Fast vier von zehn Arbeitnehmern fehlt eine betriebliche oder private Altersvorsorge, um Lücken in der gesetzlichen Rente auszugleichen.
Die Riester-Rente soll durch ein neues, kostengünstigeres Standardprodukt ersetzt werden – speziell für Geringverdiener gedacht. Aktuell haben nur 27 Prozent Riester-Verträge. Die Reform ist im Koalitionsvertrag festgeschrieben.
Steigende Beiträge und Kommission
Die Beitragssätze zur Rentenversicherung werden deutlich steigen: Ab 2028 auf 18,6 Prozent, 2030 auf 20 Prozent, bis 2040 auf 21,4 Prozent. Die Lasten tragen Arbeitgeber und Versicherte gemeinsam.
Eine Rentenkommission soll ab Sommer 2026 grundlegende Schritte für alle drei Säulen der Altersvorsorge verhandeln: gesetzliche Rente, Betriebsrenten und private Vorsorge. Der Hintergrund: Schon 2001 wurde das Rentenniveau schrittweise gesenkt und die staatlich geförderte Riester-Rente eingeführt – als Reaktion auf die alternde Gesellschaft.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.
