Die Weltmeisterschaft 2030 könnte erneut aufgestockt werden - von 48 auf 64 Mannschaften. Der Vorschlag erhitzt aktuell die Gemüter in der Fußball-Welt und wird vom Weltverband FIFA geprüft.
Das Turnier findet erstmals in sechs Ländern statt: Portugal, Spanien, Marokko, Argentinien, Uruguay und Paraguay. Vor allem die drei südamerikanischen Gastgeber treiben den Wunsch nach noch mehr Teams und Spielen mit Vehemenz voran.
Ex-Bundestrainer Joachim Löw findet den Vorschlag «völlig überzogen». Die Kritik aus Deutschland ist deutlich - doch wie entstand diese Idee überhaupt?
Ursprung des Vorschlags
Den Anstoß gab ein FIFA-Ratsmitglied aus Uruguay im März dieses Jahres. Der Weltverband kündigte daraufhin eine Prüfung des Vorschlags an.
Ende September unterstrich ein hochrangiges Gipfeltreffen in New York die Ernsthaftigkeit der Pläne. FIFA-Boss Gianni Infantino traf sich dort mit den Staatspräsidenten Uruguays und Paraguays sowie hochrangigen südamerikanischen Fußball-Funktionären.
Motivation der Südamerikaner
Symbolisch ist das Turnier stark mit Südamerika verknüpft - 100 Jahre zuvor fand die erste WM in Uruguay statt. Bis auf drei Eröffnungsspiele sind aber aktuell keine Partien auf dem Kontinent geplant.
Eine Aufstockung auf 64 Teams würde deutlich mehr Spiele in Argentinien, Paraguay und Uruguay bedeuten. Mehr Spiele würden die regionale und vor allem wirtschaftliche Bedeutung des Turniers in Südamerika erhöhen.
Drastische Kalender-Auswirkungen
Die Zahlen sind eindeutig: Statt 104 Spielen bei der kommenden 48-Teams-WM würden sich die Partien auf 128 erhöhen. Die Turnierdauer könnte sich noch einmal verlängern und die Belastung in einem ohnehin eng gestrickten Fußball-Kalender weiter steigen.
Für die einzelnen Top-Teams dürfte die Anzahl der Partien aber nicht steigen. Schon 2026 sind acht Spiele bis zum WM-Titel notwendig - mehr wären es wohl auch bei 64 Teams nicht.
Deutliche Kritik aus Deutschland
Jürgen Klopp reagierte ablehnend auf die Pläne. «Ich habe davon gehört», sagte er dem Portal «The Athletic»: «Ich wollte gar nicht darüber nachdenken. Ehrlich gesagt, ich habe es einfach gesehen und dachte: Oh nein, damit mache ich nichts.»
Der 58-Jährige begründete bildhaft seine Zurückhaltung: «Was immer ich sage, ich könnte es genauso gut meiner Mikrowelle erzählen.» Das habe «den gleichen Effekt». Klopp hatte die aus seiner Sicht zu hohe Belastung der Profis schon mehrfach kritisiert.
Auch Löw äußerte deutliche Bedenken. «Ich sehe es vollkommen kritisch aus Sicht eines Trainers, weil die Gesundheit und die Qualität der Spieler immer an allererster Stelle stehen», sagte der Weltmeister-Trainer von 2014 bei Nitro. «48 Mannschaften sind schon insgesamt gesehen ein Qualitätsverlust, ohne den Kleineren nahe treten zu wollen. Aber eine WM, eine EM, lebt auch von hochklassigen Spielen. Das wollen die Leute sehen.»
Entscheidung steht noch aus
Offiziell prüft die FIFA den Vorschlag des südamerikanischen Verbandes Conmebol weiter. Infantinos Treffen mit den Verfechtern der Idee gilt jedoch als klares Indiz für seine Unterstützung.
Sollte die Prüfung positiv verlaufen, müsste der FIFA-Rat über die Idee abstimmen. Bis eine weitere Aufstockung Realität wird, sind also noch weitere Schritte notwendig.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.