Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja hat am Sonntag den Internationalen Demokratiepreis Bonn erhalten. Die 43-Jährige wurde im World Conference Center Bonn für ihren Einsatz für ein freies und demokratisches Belarus ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis würdigt auch ihren Kampf gegen die Komplizenschaft des Lukaschenko-Regimes an der russischen Aggression gegen die europäische Sicherheits- und Friedensordnung.
Tichanowskaja gilt als Gesicht der belarussischen Opposition und des gewaltfreien Widerstands gegen die Diktatur in ihrem Land. Sie kämpft aus dem Exil heraus für einen friedlichen Machtwechsel in Belarus. Der Preis wird vom Verein Internationaler Demokratiepreis Bonn, der Stadt Bonn und dem Land Nordrhein-Westfalen vergeben.
Vom Exil zum Symbol des Widerstands
Tichanowskaja trat 2020 als Präsidentschaftskandidatin an, nachdem ihr Ehemann Sergei Tikhanovsky inhaftiert worden war. Sie setzte sich ausschließlich für freie und faire Wahlen ein. Das Regime manipulierte die Wahl, Alexander Lukaschenko erklärte sich zum Präsidenten. Die anschließenden Proteste wurden brutal niedergeschlagen. Tichanowskaja musste 2020 Belarus verlassen.
Zur Preisverleihung begleitete sie ihr Mann, der kürzlich aus der Haft entlassen wurde. Nathanael Liminski (CDU), nordrhein-westfälischer Europaminister, hielt die Laudatio. Er würdigte Tichanowskajas Mut und ihre Rolle als Stimme der Protestierenden. Das Regime habe die «Wahlen dreist manipuliert», erklärte Liminski in seiner Rede.
Tausende politische Gefangene
In belarussischen Gefängnissen sitzen weiterhin zahlreiche politische Gefangene. Liminski kritisierte in seiner Laudatio diese anhaltende Unterdrückung. Zu den Inhaftierten zählen der Friedensnobelpreisträger Ales Bialiatski, Mitbegründer und Vorsitzender der Menschenrechtsorganisation Viasna, der regimekritische Journalist Andrzej Poczobut und die Menschenrechtsaktivistin Maria Kalesnikava. Kalesnikava, die 2020 eine führende Figur der belarussischen Demokratiebewegung war, wurde 2021 zu elf Jahren Haft verurteilt.
Liminski sagte über Tichanowskaja: «Sie haben all diesen mutigen Menschen eine Stimme und ein Gesicht gegeben.» Die Auszeichnung würdigt stellvertretend für viele Menschen, die sich gegen die politische Willkür des belarussischen Staatsapparats engagieren.
Internationale Anerkennung
Der Internationale Demokratiepreis Bonn wird seit 2009 vergeben und ist seit 2022 mit dem Rechtsstaatlichkeitspreis der Landesregierung verbunden. Der Preis soll am historischen Ort der Entstehung des deutschen Grundgesetzes die Leidenschaft für Demokratie als Staats- und Lebensform hochhalten. Frühere Preisträger waren unter anderem der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel, die iranische Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi und Reporter ohne Grenzen.
Tichanowskaja hatte bereits 2022 den Karlspreis in Aachen erhalten.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.




