US-Präsident Donald Trump fordert die Hamas mit Nachdruck auf, die verbleibenden 13 toten Geiseln herauszugeben. «Die Hamas wird damit beginnen müssen, die Leichen der gestorbenen Geiseln, darunter zwei Amerikaner, schnell zurückzugeben», schrieb Trump auf der Plattform Truth Social. Andernfalls würden die anderen am Friedensprozess beteiligten Länder Maßnahmen ergreifen.
Die Hamas hatte im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens zugesagt, die sterblichen Überreste von insgesamt 28 Geiseln zu übergeben. Bislang hat sie jedoch erst 15 ausgehändigt. Zehntausende Menschen gingen derweil in mehreren Städten Israels auf die Straßen, um die Herausgabe der Leichen zu fordern.
Ein ägyptisches Team fuhr nach Informationen der Times of Israel mit persönlicher Genehmigung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in den Gazastreifen, um bei der Suche nach den restlichen toten Geiseln zu helfen. Einige der Leichen seien schwer zu erreichen, andere könnte die Hamas jedoch jetzt zurückgeben, schrieb Trump.
Trump setzt 48-Stunden-Ultimatum
«Vielleicht hat das mit ihrer Entwaffnung zu tun», schrieb der US-Präsident auf Truth Social weiter. Die zweite Phase von Trumps Friedensplan sieht unter anderem die Entwaffnung der Hamas vor, die die Islamisten aber ablehnen. Seine Zusage, dass beide Seiten fair behandelt würden, gelte nur, wenn sie ihren Verpflichtungen nachkämen.
«Mal sehen, was sie in den nächsten 48 Stunden tun werden. Ich beobachte das sehr genau», schrieb Trump. Israelische Medien zitierten ungenannte Quellen, wonach die Hamas heute zwei weitere Leichen übergeben dürfte. Vermittler hätten der Terrororganisation deutlich gemacht, dass Trump kurz davor stehe, die Hamas für ein Scheitern der Waffenruhe verantwortlich zu machen.
US-Außenminister Marco Rubio betonte nach Gesprächen mit Netanjahu die gemeinsamen Interessen beider Länder. Dazu gehörten «allen voran die Rückkehr der verbleibenden getöteten Geiseln und die Entwaffnung der Hamas sowie die Entmilitarisierung des Gazastreifens», heißt es in einer Mitteilung des Büros von Netanjahu.
Hamas will künftig mitregieren
Trumps Friedensplan sieht neben der Entwaffnung der Hamas auch deren Ausschluss von einer politischen Teilhabe im Gazastreifen vor. Darauf wollen sich die Islamisten dem Wall Street Journal zufolge jedoch nicht einlassen. Führende Hamas-Vertreter hätten in den vergangenen Tagen den arabischen Vermittlern in Kairo mitgeteilt, dass ihre Organisation nicht ausgelöscht werden könne.
Die Hamas erwarte, im Gazastreifen auch künftig eine Rolle in einer Nachkriegsregierung zu spielen, hieß es unter Berufung auf die Vermittler. «Für die Hamas ist die Waffenruhe ein Abkommen, keine Kapitulation», zitierte das Wall Street Journal einen Experten für islamistische Gruppen.
Die islamistische Terrororganisation verfügt nach Einschätzungen israelischer Experten noch über 10.000 bis 25.000 Kämpfer. «Die Hamas hat mit Blick auf ihre militärischen Fähigkeiten sehr schweren Schaden genommen. Aber ich denke, man kann mit Fug und Recht sagen, dass sie nicht vernichtet wurde», sagte Shalom Ben Hanan von der Denkfabrik ICT an der Reichman-Universität dem US-Sender NBC News.
US-Drohnen überwachen Waffenruhe
Um die Einhaltung der Waffenruhe zu überwachen, setzt das US-Militär der New York Times zufolge seit kurzem eigene Drohnen über dem Gazastreifen ein. Mit Einverständnis der Israelis würden Luftaufnahmen von Aktivitäten am Boden gemacht. Der Einsatz unterstützt ein Koordinationszentrum im Süden Israels, das seit vergangener Woche die Einhaltung der Waffenruhe kontrolliert.
Trump stellte vor Journalisten an Bord seiner Regierungsmaschine Air Force One einen baldigen Einsatz der geplanten internationalen Friedenstruppe für den Gazastreifen in Aussicht. Genauere Zeitangaben machte er nicht. Nach einem Tankstopp in Katar soll Trump laut der Times of Israel gesagt haben, dass Katar bereit sei, bei Bedarf Friedenstruppen für den Gazastreifen zu entsenden.
Die US-Regierung räumt Israel nach Angaben von Rubio Mitspracherecht bei der Zusammensetzung der internationalen Friedenstruppe ein. Berichten zufolge will Israel nicht, dass die Türkei Truppen schickt. Die Friedenstruppe werde ein internationales Mandat benötigen, sagte Rubio bei seinem Besuch in Israel.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.





