Ukraine droht mit Boykott nach Paralympics-Entscheidung zu Russland

upday.com 3 godzin temu
IPC-Präsident Andrew Parsons bei einer Pressekonferenz zu Sanktionen gegen Russland und Belarus (Symbolbild) (Photo by Wang He/Getty Images for International Paralympic Committee) Getty Images

Das Internationale Paralympische Komitee sorgt für Aufruhr in der Behindertensport-Welt. Bei der Generalversammlung in Seoul hoben die Mitglieder mit 91:77 Stimmen die Teilsuspendierung Russlands und Belarus auf. Die Entscheidung ermöglicht beiden Ländern die Teilnahme unter eigener Flagge bei den Paralympics 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo.

Zuvor hatte eine klare Mehrheit bereits gegen einen Komplettausschluss der russischen Athleten gestimmt. Beide Länder waren 2023 wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine teilweise suspendiert worden. Die Wiederaufnahme der vollen Mitgliedsrechte stößt international auf heftige Kritik.

Ukraine und Deutschland empört

Ukraines Sportminister Matwij Bidnyj verurteilte die Entscheidung scharf und ließ die Teilnahme seines Landes offen. Bei X appellierte er an die europäischen Partner, nicht zuzulassen, dass Russlands Fahne gehisst werde, während der Krieg weitergehe. Die Ukraine arbeite bereits eng mit Gastgeberland Italien und dem Organisationskomitee zusammen.

Karl Quade, Vizepräsident des Deutschen Behindertensportverbandes, zeigte sich fassungslos: «Wir können diese Entscheidung nicht nachvollziehen und akzeptieren, haben aber keine andere Wahl, als diesen demokratischen Beschluss zu respektieren.» Aus deutscher Sicht habe sich nichts an der Situation im Vergleich zu vor zwei Jahren verändert.

Auch die Schweiz positioniert sich klar gegen die Wiederaufnahme. «Entsprechend haben wir immer noch dieselbe Haltung und positionieren uns gegen eine Wiederaufnahme der nationalen Komitees von Russland und Belarus», sagte Christof Baer von Swiss Paralympic.

Praktische Hürden bleiben bestehen

Die IPC-Entscheidung bedeutet jedoch nicht automatisch eine Teilnahme russischer und belarussischer Athleten. Die finale Zulassung liegt bei den einzelnen Weltverbänden der jeweiligen Sportarten, die zuletzt noch Sanktionen aufrechterhalten hatten. Nach Angaben von t-online benötigen die Sportler aktive Lizenzen für die Saison 2025/26 in Disziplinen wie Para-Ski Alpin, Para-Langlauf oder Para-Eishockey.

Russlands Sportminister Michail Degtjarew begrüßte dagegen die Wiederherstellung der Rechte als «Ergebnis einer großen Arbeit». Er zeigte sich überzeugt, dass dieser Präzedenzfall auch für das IOC und andere internationale Föderationen zum Orientierungspunkt werde.

Unterschied zu olympischen Regeln

Bei den Paralympics in Paris 2024 durften russische und belarussische Athleten nur unter neutraler Flagge teilnehmen. Mannschaften waren komplett ausgeschlossen, bei Siegerehrungen wurden keine Hymnen gespielt.

Für die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo gelten unter IOC-Aufsicht weiterhin dieselben Auflagen wie in Paris. Das IOC hat Russlands Nationales Olympisches Komitee suspendiert, weil es die vier annektierten ukrainischen Gebiete aufgenommen hat.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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