Różnorodność tworzy dom – w jaki sposób mniejszości w Liegnitz pomagają kształtować przyszłość

wochenblatt.pl 2 tygodni temu
Zdjęcie: Damian Stefaniak bei der 56. Verbandsratsitzung des VdG Foto: Stefani Koprek


Die deutsche Minderheit in Liegnitz (Legnica) spielt eine wichtige Rolle bei der Bewahrung und Pflege des kulturellen Erbes der Stadt. Im Gespräch mit Victoria Matuschek erklärt Damian Stefaniak, Vorsitzender der deutschen Minderheit, wie die deutschen Wurzeln Liegnitz’ in moderne Projekte eingebunden werden, welche Kooperationen geplant sind und welche Bedeutung das deutsche Erbe für die Identität der Gemeinschaft und das multikulturelle Zusammenleben hat.


Sie nahmen kürzlich an einer Debatte über das kulturelle Erbe der deutschen Minderheit teil. Wie kann man dieses Erbe für moderne Projekte nutzen?

Jede Stadt hat ihre eigenen Wurzeln, die man nicht vergessen sollte. In Liegnitz setzen sich Bürgermeister Maciej Kupaj und seine Stellvertreterin Aleksandra Krzeszewska sehr engagiert für die Stadtentwicklung ein – insbesondere im Bereich Tourismus. Dabei verlieren sie nicht aus dem Blick, dass Liegnitz einst eine deutsche Stadt war. Das ist für uns als Minderheit sehr wichtig. Während andere Regionen oft um Anerkennung kämpfen müssen, genießen wir sie hier und arbeiten eng mit den städtischen Behörden zusammen. In Liegnitz ist es selbstverständlich, die eigene Geschichte zu bewahren.

Welche Projekte oder Kooperationen planen Sie in naher Zukunft?

Im Herbst organisieren wir gemeinsam mit der Stadt, einem Hotel und einem Reisebüro die Europa-Akademie mit Alfred Theisen. Dabei möchten wir das Potenzial Liegnitz’ hervorheben. Wenige wissen, dass 1927 hier eine der ersten Bundesgartenschauen in Deutschland stattfand – mit rund zwei Millionen Besuchern. In zwei Jahren soll erneut eine Bundesgartenschau in Liegnitz stattfinden – wenn auch in kleinerem Rahmen. Die Stadt investiert bereits in die Verschönerung des Stadtparks, und wir als deutsche Minderheit pflegen unsere Kultur und möchten Partner bei dieser Veranstaltung sein.

Damian Stefaniak bei der 56. Verbandsratssitzung des VdG
Foto: Stefani Koprek

Gibt es auch eine Zusammenarbeit mit polnischen Behörden oder Schulen?

Ja, Liegnitz ist eine Stadt der Minderheiten. Seit 1945 sind vor allem Deutsche geblieben, doch im Laufe der Zeit kamen auch Menschen aus vielen anderen Teilen Europas hinzu – etwa Spätaussiedler aus der Ukraine und Weißrussland, Lemken, Griechen und Juden. Jede Minderheit hat ihre eigene Organisation, und wir arbeiten eng zusammen. Im Rathaus gibt es eine Ansprechperson für Nichtregierungsorganisationen, was die gute Zusammenarbeit unterstreicht. Ein schönes Beispiel ist das Fest „Weihnacht der Völker“, das bereits 23 Mal stattgefunden hat. Jedes Jahr übernimmt eine andere Minderheit die Organisation und stellt ihre Traditionen vor.

Inwiefern kann das deutsche Erbe die Identität stärken – auch im Zusammenspiel mit anderen Minderheiten?

Unsere Organisation besteht nicht nur aus Menschen mit deutschen Wurzeln, sondern auch aus Mitgliedern ohne familiären Bezug, die sich für die deutsche Kultur, das Erbe und die Heimat interessieren. Diese Vielfalt stärkt unsere Identität und unser Selbstbewusstsein – nicht in der Abgrenzung, sondern im Miteinander.

Wie sehen Sie die Rolle der deutschen Minderheit in Liegnitz in zehn Jahren?

Wir brauchen eine klare Strategie, denn viele unserer älteren Mitglieder können oder wollen sich nicht mehr aktiv einbringen. Deshalb suchen wir Wege, die jüngere Generation zu gewinnen. In diesem Jahr veranstalten wir erstmals ein Sommercamp für Kinder von sieben bis zwölf Jahren. Kinder haben noch Lust, sich zu engagieren – und wenn sie früh damit anfangen, bleibt das oft ein Leben lang. Mein Großvater nahm mich schon als Kind zu vielen Veranstaltungen mit – das hat mich bis heute geprägt. Dasselbe möchte ich für meine Kinder und andere junge Mitglieder erreichen.

Welche weiteren Jugendprojekte sind geplant?

Neben dem Sommercamp planen wir Kochworkshops mit traditioneller Küche sowie eine Stadtrallye für Jugendliche, bei der sie ihre Heimat besser kennenlernen. Viele Kinder kennen Breslau, Mallorca oder Dubai – aber nicht ihre eigene Stadt. Mein Vater sagte immer: „Wenn du vom höchsten Turm der Stadt aus schaust, dann siehst du deine Heimat.“ Genau dieses Bewusstsein wollen wir mit unseren Projekten stärken.

Identität wächst im Miteinander – nicht in der Abgrenzung.

Welches Projekt war im letzten Jahr für Sie das schönste?

Das war das Erntedankfest im September. Zu diesem Anlass kommen Freunde der Bundesgruppe Liegnitz aus Wuppertal sowie Landsleute aus der Gemeinde Wahlstatt (Legnickie Pole) zusammen. Wir feiern gemeinsam, jede Gruppe stellt ihre Traditionen vor. Am nächsten Tag gibt es einen deutschsprachigen Gottesdienst und ein gemeinsames Abendessen. Dieses Fest spricht alle Generationen an und ist sehr bereichernd.

Gibt es auch Bastelaktionen bei diesem Fest?

Dafür bleibt leider keine Zeit, aber wir kochen gemeinsam, hören Vorträge und genießen Musik und Tanz – so sieht unser Programm aus.

Was wird denn genau gekocht? Gibt es typische Gerichte?

Es gibt immer traditionelle Speisen. Der Frauenverband aus Wahlstatt bereitet zudem typisch polnische Gerichte wie Kartoffelsalat oder Żurek zu. Die Gäste freuen sich, verschiedene Spezialitäten probieren zu können.

Und warum engagieren Sie sich persönlich so stark?

Weil ich ein bisschen verrückt bin (lacht). Ich finde, man kann Familie, Beruf und Ehrenamt gut miteinander vereinbaren. Ich versuche, meine Zeit so zu gestalten, dass ich mit allen drei Bereichen zufrieden bin.

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