Der Kampf um Olympia in Deutschland ist offiziell eröffnet. Berlin, München, Hamburg und die Region Rhein-Ruhr bewerben sich um die Sommerspiele 2036, 2040 oder 2044 – am 26. September 2026 entscheidet der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in Baden-Baden, wer ins internationale Rennen gegen Madrid oder Istanbul geht. Trotz des internen Wettbewerbs beschwört DOSB-Präsident Thomas Weikert auf der Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main die Einigkeit: «Am Ende geht es darum, eine Entscheidung zu treffen, hinter der wir alle uns versammeln können, hinter der sich das ganze Land versammeln kann - gemeinschaftlich.»
München hat bereits vorgelegt. Ende Oktober stimmten 66,4 Prozent der Bürger in einem Referendum für die Bewerbung. Weikert zeigte sich «sehr zufrieden, ja geradezu glücklich» mit dem Ergebnis. Der DOSB-Chef sieht darin ein Signal über München hinaus: «Deutschland, das lässt sich jetzt schon sagen, hat wieder Lust auf Olympia.»
Berlins schwierige Position
Berlin steht unter Druck. Die Stadt hat kein Referendum geplant – die Landesverfassung sieht das nicht vor. Stattdessen entscheidet das Abgeordnetenhaus. Die Wahl am 20. September, nur sechs Tage vor der DOSB-Entscheidung, könnte alles ändern. Linke und Grüne lehnen die Bewerbung ab. Ein neuer Senat könnte die Position der schwarz-roten Koalition von Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (CDU) kippen.
Sollten auch Hamburg und Rhein-Ruhr durch Referenden Rückenwind bekommen, droht ein «Hauen und Stechen» um die Großveranstaltung. Weikert gibt sich dennoch optimistisch: «Aus vier sehr starken Bewerbungen wird am Ende die stärkste als Sieger hervorgehen. Und wer das schafft, hat auch international gute Chancen, die Olympischen und Paralympischen Spiele nach Deutschland zu holen.»
Streit um Spitzensportförderung
Parallel zur Olympia-Euphorie schwelt ein Konflikt zwischen Sport und Politik. Das geplante Spitzensportfördergesetz sorgt für Unmut beim DOSB. Sportstaatsministerin Christiane Schenderlein (CDU) verteidigt Kürzungen für Sportarten mit geringen Medaillenchancen: «Die Währung im Leistungssport» seien nun mal Medaillen.
Weikert kontert scharf. Die Idee, sich nur auf erfolgversprechende Sportarten zu konzentrieren, sei «mit uns nicht besprochen» worden. Der DOSB fordert Mitsprache bei der Mittelvergabe: «Tun Sie es mit dem Sport und nicht ohne ihn. Und bitte nie gegen ihn. Wir sind die größte Bürgerbewegung des Landes: 29 Millionen Mitgliedschaften in 86.000 Vereinen.»
Trotz der Differenzen eint Sport und Politik ein Ziel: Deutschland soll bis 2035 zu den Top-fünf-Sportnationen weltweit aufsteigen. Bei den Spielen in Paris vor eineinhalb Jahren landete Deutschland nur auf Platz zehn – ein enttäuschendes Ergebnis, das den Ehrgeiz für die Zukunft befeuert.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.




