Illegale Tuner-Treffen mit mehr als 1.500 Teilnehmern haben in der Nacht auf Sonntag zu massiven Polizeieinsätzen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen geführt. Im Raum Osnabrück versammelten sich bis zu 1.500 Personen mit rund 500 Fahrzeugen, in Bad Driburg im Kreis Höxter waren es etwa 300 Personen mit 150 Fahrzeugen. Die Szene reagierte aggressiv auf die Polizei: Beamte wurden mit Pyrotechnik angegriffen, zwei Polizeifahrzeuge attackiert und ein Streifenwagen mit rohen Eiern beworfen.
Die unangemeldeten Treffen begannen zunächst in Bad Essen mit etwa 50 Fahrzeugen, verlagerten sich dann aber in ein Industriegebiet in Melle. Als die Polizei dort einschritt, wichen die Teilnehmer in umliegende Orte wie Dissen und Hasbergen aus. Einige Teilnehmer waren maskiert, zündeten Pyrotechnik – teils in unmittelbarer Nähe eingesetzter Beamte. An einem Fast-Food-Restaurant entstand Sachschaden, den die Polizei der Tuner-Szene zuordnet.
Koordinierter Polizeieinsatz
Die Dortmunder Polizei koordinierte den landesweiten Einsatz für Nordrhein-Westfalen. Polizeikräfte aus NRW unterstützten auch im Osnabrücker Raum. Die Beamten richteten Kontrollstellen ein, um die Identitäten der Teilnehmer festzustellen. Bei den Kontrollen stellten sie diverse Feuerwerkskörper sicher. Die Dortmunder Polizei beschlagnahmte zudem eine PTB-Waffe und ein Auto ohne Betriebserlaubnis.
Die Osnabrücker Polizei leitete mehrere Strafverfahren ein – wegen Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, verbotener Kraftfahrzeugrennen und Verstößen gegen das Waffengesetz. Hinzu kommen diverse Verkehrsordnungswidrigkeiten. Die Bevölkerung hatte zahlreiche Notrufe bei der Polizei abgesetzt.
Szene gut vernetzt
Die Polizei hatte bereits in der vergangenen Woche Hinweise auf ein geplantes internationales Tuner-Treffen in Nordrhein-Westfalen erhalten und sich entsprechend vorbereitet. Die Tuner-Szene ist über Social Media gut vernetzt und organisiert. Teilnehmer zeigten sogenannte Pose-Aktionen wie das Aufheulen lassen der Motoren, Reifendrehen und Donuts.
Großeinsätze gegen die Tuning-Szene sind keine Seltenheit, besonders rund um Ostern am sogenannten Car-Freitag. Im April vergangenen Jahres versammelten sich etwa 200 Fahrzeuge in Langenfeld. An Ostern 2024 verlagerten sich rund 2.000 PS-starke Fahrzeuge und Motorräder spontan vom Ruhrgebiet an den Niederrhein in den Kreis Kleve.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.
