11 Milliarden Euro: Lidl-Mutter baut riesiges KI-Zentrum

upday.com 3 godzin temu
Die Schwarz-Gruppe baut ein großes Rechenzentrum in Brandenburg. (Symbolbild) Bernd Weißbrod/dpa

Die Schwarz-Gruppe hat heute den Spatenstich für ein elf Milliarden Euro teures KI-Rechenzentrum in Lübbenau im brandenburgischen Spreewald vollzogen. Es handelt sich um die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Mutterkonzerns von Lidl und Kaufland, wie Co-Vorstandschef Christian Müller von Schwarz Digits auf der Baustelle erklärte. Die erste Bauphase soll bis Ende 2027 fertig sein.

Die Dimension ist gewaltig: Bis zu 100.000 KI-Spezialchips können in der Anlage künftig installiert werden. Zum Vergleich: Das neue Rechenzentrum, das Deutsche Telekom und Nvidia derzeit in München bauen, soll mit 10.000 solcher Grafikprozessoren laufen. Von den elf Milliarden Euro fließen zweieinhalb Milliarden in den Bau, der Rest in die IT-Infrastruktur. Staatliche Förderung gibt es nicht.

Das Rechenzentrum verarbeitet nicht nur eigene Daten aus Liefer-, Bestell- und Bezahlprozessen der rund 14.200 Filialen in 32 Ländern. Die Schwarz-Gruppe will auch externen Kunden Speicher und Rechenleistung anbieten - eine Strategie ähnlich wie Amazon mit seinen Web Services.

Die Anlage läuft im Regelbetrieb mit Strom aus erneuerbaren Energien. Die Abwärme soll 75.000 Haushalte in der Region mit Fernwärme versorgen.

Digitale Souveränität im Fokus

Digitalminister Karsten Wildberger (CDU) betonte bei der Veranstaltung die strategische Bedeutung: «Nur mit leistungsfähigen Rechenzentren können wir KI-Anwendungen im großen Stile einsetzen und unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken.» Das Projekt zeige, dass Deutschland über das Können und die Kompetenzen verfüge, seine digitale Souveränität voranzubringen.

«Heute ist ein guter Auftakt für eine Woche, in der wir die Stärkung unserer eigenen technologischen Fähigkeiten und unsere Unabhängigkeit in den Fokus rücken», so Wildberger weiter. Am Dienstag empfangen er und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) den französischen Präsidenten Emmanuel Macron sowie fast alle Digitalminister Europas zu einem IT-Gipfel.

Warum Lübbenau?

Für den Standort spricht die exzellente Stromversorgung. Die Schwarz-Gruppe nutzt Infrastruktur, die einst für ein Braunkohlekraftwerk gebaut wurde. Der Betreiber legte das Kraftwerk im Sommer 1996 still, die Anbindung an das Stromverteilungs- und Übertragungsnetz funktioniert aber bestens.

Zudem betreibt die Deutsche Telekom einen größeren Verteilknoten in der Lübbenauer Neustadt - die Glasfaseranbindung ist optimal.

Kontrolle über eigene Daten

Der Bild-Zeitung sagten die beiden Co-Vorstandschefs Christian Müller und Rolf Schumann, das Rechenzentrum diene in erster Linie den eigenen Bedürfnissen. Müller bezeichnete Daten als «das Öl des 21. Jahrhunderts, der neue Code, in dem alles Wissen steckt».

Die Schwarz-Gruppe, die seit 2017 eine eigene Cloud entwickelt, will sicherstellen, dass Daten dort gespeichert sind, wo Gesetze und Werte mit den Unternehmenswerten übereinstimmen. «Einfach gesprochen: Wenn ich 100 Prozent abhängig bin und jemand schaltet etwas ab - dann ist es nicht mehr da, dann sind die Daten weg», warnte Schumann.

Deutschland im internationalen Vergleich

Deutschland ist laut der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen der führende Rechenzentrumsstandort in Europa mit einer Gesamtleistung von rund 2,4 Gigawatt. Allianz-Sprecher Béla Waldhauser bezeichnete Rechenzentren in einer Stellungnahme als das «Rückgrat der Digitalisierung». «Sie liefern die Rechen- und Speicherleistung, auf der heute nahezu alle Abläufe in Wirtschaft, Verwaltung und Alltag beruhen», sagte er.

Im internationalen Vergleich bleibt die Bundesrepublik aber deutlich zurück. Die USA kommen auf etwa 40 Gigawatt Rechenzentrumsleistung, China liegt ebenfalls weit vorne. Als Nachteile für Deutschland nennt die Allianz hohe Stromkosten und langwierige Genehmigungsverfahren.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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