Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, droht der Deutschen Post mit empfindlichen Strafen. Grund sind anhaltend hohe Beschwerdezahlen über den Postservice - im Sommer erreichten sie erneut einen Höchstwert. Müller fordert nun konkrete Verbesserungen und kündigt rechtliche Schritte an, falls die Post ihre Zusagen nicht einhält.
Die Zahlen sind alarmierend: Im ersten Halbjahr gingen bei der Bundesnetzagentur 22.981 Beschwerden zu Postdienstleistungen ein - 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 89 Prozent der Kritik richtete sich gegen den Marktführer Deutsche Post/DHL.
In einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe stellte Müller klar: «Wenn die Post unseren Anordnungen dann nicht nachkommt, kann das im Extremfall teuer für sie werden.» Seine Behörde wolle, dass die Post ihre Dienstleistungen verbessere - das habe der Konzern auch zugesagt. «Wenn das nicht eintritt, haben wir Möglichkeiten laut dem Gesetz, und die werden wir nutzen», so Müller.
Mittlerweile habe sich die Lage etwas entspannt. «Die Post hat Besserung gelobt. Das werden wir beobachten», erklärte der Netzagentur-Chef.
Automaten statt Filialen - unter Bedingungen
Offen zeigte sich Müller gegenüber dem Vorhaben der Post, Filialen durch Automaten zu ersetzen. «Viele Leute, die tagsüber arbeiten, haben keine Chance, zu den Öffnungszeiten in eine Postfiliale zu gehen – oft sind die bei Drittanbietern untergebracht, und dann ist man an deren Öffnungszeiten gebunden.» Ein rund um die Uhr erreichbarer Automat sei dann eine gute Lösung.
Allerdings knüpft die Behörde die Genehmigung an klare Bedingungen: «Es muss klar sein, dass die Post echte Anstrengungen unternommen hat, vor Ort eine Filiale zu etablieren», sagte Müller. Erst dann könne ein Automat nach Rücksprache mit der Kommune als Filiale anerkannt werden.
Die Post ist gesetzlich verpflichtet, in Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern eine Filiale zu betreiben. In zusammenhängend bebauten Wohngebieten darf diese nicht weiter als zwei Kilometer entfernt sein. Diese Vorgaben hält die Post seit Jahren nicht mehr ein.
Seit Januar können nach einer Gesetzesnovelle automatisierte Stationen als offizielle Postfilialen gelten. Bis Ende September stellte die Post 629 Anträge für solche Automaten-Filialen - 72 wurden genehmigt, vier zurückgezogen. Die übrigen werden noch geprüft. Neben dem Einwerfen von Briefen und dem Kauf von Briefmarken ist an den Automaten auch eine Videoberatung möglich.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.







