In fast 150 Kommunen in Nordrhein-Westfalen stehen heute Stichwahlen um Oberbürgermeister-, Bürgermeister- und Landratsposten an. Besonders spannend wird es in der Millionenstadt Köln sowie in den Ruhrgebietsstädten Duisburg, Gelsenkirchen und Hagen.
In Köln kämpfen Landtagsvizepräsidentin Berivan Aymaz (Grüne) und SPD-Politiker Torsten Burmester um das Oberbürgermeisteramt. Bei einem Sieg von Aymaz würde die einzige NRW-Millionenstadt erstmals von den Grünen regiert werden.
AfD-Kandidaten in mehreren Stichwahlen
In Duisburg, Gelsenkirchen und Hagen haben es jeweils AfD-Kandidaten in die zweite Wahlrunde geschafft. Mit Spannung wird erwartet, ob erstmals ein AfD-Politiker in Nordrhein-Westfalen einen Oberbürgermeisterposten erobern kann.
SPD und CDU haben angekündigt, sich bei den Stichwahlen gegenseitig zu unterstützen, um AfD-Politiker auf Spitzenposten zu verhindern. Auch in Bergheim im Rhein-Erft-Kreis kam ein AfD-Bewerber in die Stichwahl um das Bürgermeisteramt.
Bundesweit wäre ein AfD-Erfolg nicht der erste: Im August 2023 wurde in Raguhn-Jeßnitz in Sachsen-Anhalt bereits ein von der AfD nominierter Bewerber zum Bürgermeister gewählt. Im Dezember 2023 setzte sich ein parteiloser, aber von der AfD aufgestellter Kandidat bei der Oberbürgermeisterwahl in Pirna durch.
Umfangreiche Stichwahlen landesweit
Stichwahlen sind überall dort nötig, wo im ersten Durchgang vor zwei Wochen keiner der Kandidaten mehr als die Hälfte der Stimmen holte. In landesweit 21 kreisfreien Städten gibt es heute Wahlduelle um die Oberbürgermeister-Posten und in 15 Kreisen um die Landratsämter.
Außerdem werden noch in mehr als 100 kreisangehörigen Städten im zweiten Wahlgang Bürgermeister gewählt. Die Wahllokale schließen um 18 Uhr.
CDU gegen Grüne in mehreren Städten
In mehreren Städten treffen Politiker von CDU und Grünen aufeinander. In Düsseldorf kämpft Amtsinhaber Stephan Keller (CDU) gegen Clara Gerlach (Grüne), in Münster trifft Tilman Fuchs (Grüne) auf Georg Lunemann (CDU).
In Bonn und Aachen müssen sich die amtierenden Grünen-Oberbürgermeisterinnen Katja Dörner und Sibylle Keupen CDU-Herausforderern stellen. In Dortmund, der einst von SPD-Politiker Herbert Wehner (1906-1990) als «Herzkammer der Sozialdemokratie» betitelten Ruhrgebietsmetropole, muss SPD-Amtsinhaber Thomas Westphal gegen CDU-Kandidat Alexander Kalouti antreten.
Auch für die Spitzenposten in weiteren Rathäusern wie Essen, Oberhausen und Bochum treten Bewerber von CDU und SPD gegeneinander an.
Wahlergebnisse vom ersten Wahlgang
Die CDU war im ersten Wahlgang am 14. September mit 33,3 Prozent der Stimmen die stärkste Kraft geblieben. Die AfD hatte ihren Stimmenanteil auf 14,5 Prozent fast verdreifacht und landete auf dem dritten Platz hinter der SPD mit 22,1 Prozent.
Die Grünen mussten erhebliche Einbußen hinnehmen und kamen auf 13,5 Prozent nach 20 Prozent bei den Kommunalwahlen 2020. Die Linke kam auf 5,6 Prozent und die FDP auf 3,7 Prozent.
Wer heute wählen darf
Bei den Stichwahlen abstimmen dürfen all jene, die bereits im ersten Wahlgang vor zwei Wochen in ihrer Kommune wahlberechtigt waren. Sie erhalten keine neue Wahlbenachrichtigung, aber es wurden Wahlerinnerungsschreiben verschickt.
Auch ohne Wahlbenachrichtigung oder Erinnerungsschreiben kann im Wahlraum gewählt werden, sofern kein Briefwahlantrag gestellt wurde. Dazu ist ein Lichtbildausweis mitzubringen. Nicht wählen dürfen jene, die erst nach der ersten Wahlrunde am 14. September 16 Jahre alt wurden - die Voraussetzungen für eine Wahlberechtigung müssen bereits bei der Hauptwahl vorgelegen haben.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.