AKW Saporischschja läuft nur noch 10 Tage - Europas größtes Kernkraftwerk in Gefahr

upday.com 3 tygodni temu
Der Sarkophag von Tschernobyl wurde im schon Februar durch eine Drohne beschädigt. (Archivbild) Uncredited/Ukrainian Emergency Service/dpa

In der von Russland angegriffenen Ukraine verschärft sich erneut die Sorge um die Sicherheit der Atomanlagen. An der Schutzhülle um den zerstörten Reaktorblock des Kernkraftwerks Tschernobyl fiel nach Kiewer Regierungsangaben wegen eines russischen Luftangriffs zeitweise der Strom aus.

Das von russischen Truppen besetzte AKW Saporischschja im Süden des Landes ist bereits seit vergangener Woche völlig vom Netz abgeschnitten. Die größte Nuklearanlage Europas wird derzeit nur mit Hilfe von Dieselgeneratoren gekühlt, deren Treibstoff nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) noch für etwa zehn Tage reicht.

Extreme Abhängigkeit von Kernkraft

Die Ukraine ist von der Kernkraft so abhängig wie kaum ein anderes Land in Europa. Strom liefern derzeit neun Reaktorblöcke in den Kraftwerken Riwne, Chmelnyzkyj und Süd-Ukraine. Das russisch besetzte AKW Saporischschja mit sechs Reaktoren ist abgeschaltet, Tschernobyl endgültig stillgelegt.

Bei russischen Attacken auf die ukrainische Energieversorgung mussten bereits Kernkraftwerke wegen großer Spannungsschwankungen vom Netz getrennt werden. IAEA-Beobachter berichten immer wieder von Drohnen, die nah an die Atomanlagen heranfliegen - zuletzt am Werk Süd-Ukraine im Gebiet Mykolajiw.

Blackout nach Angriff auf Umspannwerk

Der Stromausfall am sogenannten Sarkophag von Tschernobyl wurde durch einen Treffer auf ein Umspannwerk in der Stadt Slawutytsch verursacht. Die Kleinstadt liegt etwa 50 Kilometer vom AKW entfernt, dort lebten früher die Bedienungsmannschaften. Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Telegram, Russland müsse gewusst haben, dass dieser Angriff solche Auswirkungen haben werde.

Der 100 Meter hohe Sarkophag über dem explodierten vierten Block wurde zeitweise mit Dieselgeneratoren versorgt. Spätabends sei die Versorgung wieder hergestellt worden, teilte Ministerin Switlana Hryntschuk mit. Die gemessene Strahlung entspreche der Norm. Im Februar 2025 hatte bereits eine russische Drohne die doppelwandige Konstruktion beschädigt.

Die russischen Angriffe trafen auch andere Teile des Gebietes Tschernihiw im Norden, so dass dort wieder stundenweise Stromsperren eingeführt wurden.

Saporischschja seit Tagen ohne Außenstrom

Am besetzten AKW Saporischschja ist seit dem 23. September die letzte Hochspannungsleitung außer Betrieb. «Europas größtes Atomkraftwerk hat jetzt seit mehr als einer Woche keinen Strom von außen, was mit Abstand der längste Fall in mehr als dreieinhalb Jahren Krieg ist», erklärte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi in Wien.

Solange die Generatoren die abgeschalteten Reaktoren versorgten, bestehe keine unmittelbare Gefahr, sagte Grossi. «Aber es ist eindeutig kein Dauerzustand mit Blick auf die nukleare Sicherheit.» Der Diesel reiche nach Angaben der von Moskau eingesetzten Werksleitung noch für etwa zehn Tage.

Die Hochspannungsleitung verband das AKW mit dem von Kiew kontrollierten Teil des ukrainischen Stromnetzes. Die Umweltorganisation Greenpeace warf der Moskauer Seite vor, die Leitung sabotiert zu haben als Teil des Plans, Saporischschja an das russische Netz anzuschließen. Sie berief sich dabei auf die Analyse von Satellitenfotos durch Sicherheitsexperten.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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