Berliner Fußball-Verband lehnt Verbot von Nazi-Codenummer 88 ab

upday.com 2 godzin temu
Der Berliner Fußball-Verband lehnte Ende November ein Verbot der Rückennummer 88 ab (Symbolbild - KI-generiert) Upday Stock Images

Der Berliner Fußball-Verband hat Ende November ein Verbot der Rückennummer 88 abgelehnt – ein Code für "Heil Hitler" in der rechtsextremen Szene. Die Abstimmung ging mit 48:52 Stimmen knapp gegen den Antrag aus. Özgür Özvatan, Vizepräsident für gesellschaftliche Verantwortung beim BFV, kündigte trotz der Niederlage an, den Kampf fortzusetzen.

Der 40-jährige Sozialwissenschaftler sagte der dpa: «Ich habe nach dem Verbandstag die Botschaft gegeben, dass ich diesen Antrag immer wieder einbringen werde.» Die Zahl 88 steht in der rechten Szene für "Heil Hitler", da H der achte Buchstabe im Alphabet ist. Das Bundesamt für Verfassungsschutz bestätigt, dass solche Zahlencodes auf rechte Gesinnung hinweisen können, aber noch keine Straftat darstellen.

Debatte um Vereinstradition

In der Versammlung argumentierte ein Vertreter von Germania 1888, «dass sie einer der traditionsreichsten Vereine Deutschlands sind mit einer großen Historie. Teil der Historie ist eben, dass sie 1888 gegründet wurden und dass das ein Teil der Vereinsidentität ist.» Andere Vereinsvertreter fragten, ob dann auch die 18 – ein Code für "Adolf Hitler" – verboten werden müsse.

Özvatan entgegnete der dpa: «Das macht durchaus Sinn, ändert aber nichts an der Situation, dass wir nicht den Vereinsnamen ändern wollen, sondern einfach nur die Rückennummer verbieten wollen.» Er sieht in einem Verbot ein wichtiges Signal: «Sie können nicht immer alles auf dem Schirm haben und wenn wir dieses Verbot haben, dann haben sie ein Frühwarnsystem.»

Vorbild andere Landesverbände

Bayern und Sachsen-Anhalt haben die Nummer 88 bereits in ihren Spielordnungen verboten. In Italien ist sie ebenfalls untersagt. In der Bundesliga und 2. Liga stellt sich die Frage nicht, da dort nur Nummern von eins bis 49 vergeben werden. Einzelne Bundesligisten wie Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und der 1. FC Köln setzen bereits auf eigene Regelungen – mit Ausnahmen für Fans mit Geburtsjahr 1988.

Gerd Thomas, Präsident von FC Internationale, vermutete nach der Abstimmung: «Vielleicht waren sich die Antragsteller zu sicher, dass Ihr Anliegen durchgewinkt werde.» Er fügte hinzu: «Man hätte das Thema sicher auf breitere Beine stellen können.» Der Deutsche Fußball-Bund hatte vergangenes Jahr gemeinsam mit Adidas den Verkauf von Nationaltrikots mit der Nummer 44 gestoppt, weil das Design an SS-Runen erinnerte.

Lösung von oben befürchtet

Özvatan rechnet damit, dass der DFB das Thema in den kommenden Jahren zentral regeln wird: «Ich gehe davon aus, dass das von oben nach unten durchgeregelt wird in den kommenden Jahren. Und das ist eigentlich genau das, was ich nicht wollen würde als Idealszenario. Ich würde es besser und wirksamer finden, wenn die Vereine sich selbst in einer demokratischen Abstimmung dafür entscheiden.»

Der BFV-Vizepräsident warnte vor den Folgen von Sozialkürzungen für die Präventionsarbeit. «Wir sind als Fußballverband natürlich auch von den Sozialkürzungen betroffen», sagte er der dpa. Zwar würde oft betont, dass «der Fußball eine hohe integrative Kraft hat». Das stimme aber «nur, wenn wir den Fußball und die Konfliktmoderation ressourcenstark begleiten». Ohne ausreichende Mittel drohe der Fußball ein Ort zu werden, «wo sehr intensiv soziale Spaltung und Polarisierung stattfinden kann».

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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