Der VfL Bochum steckt nach der 0:1-Niederlage gegen SC Paderborn tief in der Krise. Mit nur drei Punkten aus fünf Spielen kämpft der Bundesliga-Absteiger in der 2. Liga gegen den erneuten Abstieg.
Gerrit Holtmann machte nach dem Spiel seinem Frust Luft: «Wir sind im Abstiegskampf. Wenn man vier Niederlagen hat, zittert man am Fuß, dann ist das Selbstvertrauen nicht da.» Die Führungsspieler um Philipp Hofmann und Matus Bero sind schwer mit sich selbst beschäftigt.
Einzig Kevin Vogt entwickelte sich zum Anführer, musste aber mit Nackenproblemen zur Pause ausgewechselt werden. Auch Leandro Morgalla verletzte sich im Verlauf der Partie.
Horror-Bilanz seit Bayern-Triumph
Seit dem legendären 3:2-Sieg gegen Bayern München im März liest sich Bochums Bilanz verheerend: nur zwei Siege, zwei Remis und zehn Niederlagen aus 14 Spielen. Der VfL holte lediglich acht von 42 möglichen Punkten bei einer Tordifferenz von 12:26.
Der einzige Bundesliga-Sieg nach dem Bayern-Coup gelang am bedeutungslosen letzten Spieltag gegen St. Pauli. In der 2. Liga glückte nur ein Sieg - in 90-minütiger Überzahl gegen Elversberg.
Ballbesitz-Problem gegen unterlegene Gegner
Beim 1:2 gegen Münster kam Bochum im eigenen Stadion auf nur 40 Prozent Ballbesitz, in Paderborn sogar nur auf 36 Prozent. Beide Gegner sind finanziell deutlich schwächer aufgestellt: Bochums Marktwert liegt bei 35 Millionen Euro, Paderborn kommt auf 27,5 Millionen, Münster auf nur 17 Millionen.
Die NRW-Konkurrenten überzeugten mit klarer Spielidee, Geschlossenheit und Intensität. Bochum wirkte dagegen planlos und verunsichert.
Ausfälle belasten, aber entschuldigen nicht alles
Sieben Spieler fehlten sowohl gegen Münster als auch in Paderborn. Die lange Ausfall-Liste erklärt vieles, kann aber nicht alles entschuldigen. Bis auf Ibrahima Sissoko weckt keiner der Fehlenden die Hoffnung, als Leader das Ruder herumreißen zu können.
Maxi Wittek zeigt seit Monaten nur Durchschnittsleistungen, Colin Kleine-Bekel ist nach langer Verletzung nicht auf Zweitliga-Niveau. Koji Miyoshi und Moritz-Broni Kwarteng fallen wegen ständiger Blessuren fast aus der Wertung.
Wechsel verschlechtern die Leistung
Während Schalke und Paderborn mit Einwechslungen ihre Siege einwechselten, wurde Bochum nach Trainer-Eingriffen schwächer. Die Mannschaft wirkte am Ende stets platt und konfus.
Gegen Münster brachten Sissoko und Clairicia nichts zustande. In Paderborn versagten Obafemi und Sissoko, was das Qualitätsproblem der Alternativen unterstreicht. Felix Passlack hielt beim 0:1 erneut Sicherheitsabstand statt zu attackieren.
Ligaspitze bei Eckbällen - ohne Erfolg
40 Eckbälle in fünf Partien bedeuten Ligaspitze für Bochum - aber nur gegen Elversberg resultierte daraus ein Tor. Die Standardschwäche zeigt sich auch bei verschossenen Elfmetern: Kevin Vogt scheiterte auf Schalke, Matus Bero bereits im Pokal.
Taktisches Chaos statt Stabilität
Trainer Dieter Hecking probiert ständig neue Formationen aus. In Paderborn startete er mit 4-3-3, später 4-1-4-1, dann 5-1-3-1. Die verunsicherte Mannschaft wirkt mit den variierenden Systemen überfordert.
Sportdirektor Dirk Dufner äußerte sich nach Bild-Informationen drastisch zur Lage: «Wir hocken in der Scheiße.» Das kommende Heimspiel gegen Nürnberg könnte entscheidend für Heckings Zukunft werden.
Verwendete Quellen: "WAZ", "Bild"
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.