Bulgarien führt Euro ein - trotz 49% Ablehnung und Regierungskrise

upday.com 2 godzin temu
Demonstranten schwenken bulgarische und EU-Flaggen bei Protesten in Sofia (Symbolbild) (Photo by DIMITAR KYOSEMARLIEV / AFP via Getty Images) Getty Images

Bulgarien wird der 21. EU-Mitgliedstaat mit der Gemeinschaftswährung Euro. Die Umstellung erfolgt zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Fast die Hälfte der Bevölkerung lehnt den Euro ab, die Regierung ist zurückgetreten und dem Land droht bereits die achte Neuwahl binnen fünf Jahren.

Skepsis in ärmeren Regionen

Ärmere Regionen fürchten besonders steigende Preise. Die Lebensmittelhändlerin Biljana Nikolowa aus dem nordwestbulgarischen Tschuprene warnt: «Die Preise werden steigen. Das sagen mir meine Freunde, die in Westeuropa leben.»

Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), versuchte im vergangenen Monat in Sofia zu beruhigen. Der Euro bringe «erhebliche» Vorteile wie «reibungsloseren Handel, niedrigere Finanzierungskosten und stabilere Preise». Preisanstiege seien nur «moderat und nur von kurzer Dauer» - historisch zwischen 0,2 und 0,4 Prozentpunkten.

Laut einer aktuellen Umfrage der EU-Kommission lehnen 49 Prozent der Bulgaren die Gemeinschaftswährung ab.

Gleichzeitig sollen kleine und mittlere Unternehmen durch wegfallende Wechselgebühren rund 500 Millionen Euro sparen.

Der Tourismussektor trägt etwa acht Prozent zum Bruttoinlandsprodukt des 6,4-Millionen-Einwohner-Landes bei. Er erhofft sich weitere Vorteile durch den Euro.

Politische Krise bedroht Übergang

Anfang Dezember trat die Regierung von Ministerpräsident Rossen Scheljaskow nach Massenprotesten zurück. Zehntausende demonstrierten gegen Korruption und den Haushaltsentwurf für 2026. Scheljaskows Koalition unter Führung der Gerb-Partei des früheren Premiers Bojko Borissow hielt weniger als ein Jahr.

Ähnliche Proteste gegen Borissows Regierung hatte es bereits 2020 gegeben. Prorussische und ultrarechte Parteien tragen viele europafeindliche Proteste in Bulgarien.

Borjana Dimitrowa vom Meinungsforschungsinstitut Alpha Research warnt: Potenzielle Probleme bei der Euro-Einführung könnten EU-kritischen Politikern «eine Grundlage für eine gegen die EU gerichtete Rhetorik» liefern.

Ökonom Georgi Angelow vom Open Society Institute in Sofia betont: «Die Herausforderung wird darin bestehen, mindestens ein bis zwei Jahre lang eine stabile Regierung zu haben, damit wir die Vorteile des Beitritts zum Euroraum voll ausschöpfen können.»

Lange Vorbereitung

Bulgarien ist seit 2007 EU-Mitglied und startete 2020 gemeinsam mit Kroatien den Beitrittsprozess zur Eurozone. Kroatien führte die Gemeinschaftswährung bereits 2023 ein.

Mehrere bulgarische Regierungen hatten zuvor für den Wechsel vom Lew zum Euro geworben - als Mittel zur Wirtschaftsstärkung und Westbindung.

Im Januar akzeptieren Geschäfte beide Währungen parallel und tauschen sie schrittweise.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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