Die Bundesbank rechnet mit einer allmählichen Erholung der deutschen Wirtschaft. Für 2026 prognostiziert die Notenbank ein Wachstum von 0,6 Prozent - nach drei Jahren Stagnation ein erster Schritt, aber weniger als noch im Juni erwartet. Erst ab 2027 erwartet die Bundesbank einen deutlicheren Aufschwung mit 1,3 Prozent Wachstum.
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel erklärte: «Die deutsche Wirtschaft macht im Jahr 2026 wieder Fortschritte: zunächst noch verhalten, aber dann geht es langsam aufwärts.» Ab dem zweiten Quartal 2026 soll sich das Wachstum merklich verstärken, getragen vor allem von staatlichen Ausgaben und wieder anziehenden Exporten.
Die Prognose zeigt: Die Erholung kommt später und langsamer als erhofft. Im Juni hatte die Bundesbank für 2026 noch 0,7 Prozent Wachstum vorhergesagt. Für das laufende Jahr erwartet sie lediglich ein Mini-Wachstum von 0,2 Prozent.
Als Wachstumstreiber sieht die Bundesbank vor allem staatliche Milliarden-Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung. Die Notenbank betonte: «Dann lassen zusätzliche Verteidigungs- und Infrastrukturausgaben die Staatsnachfrage stark steigen.» Auch die Exporte sollen wieder anziehen, nachdem sie zuletzt durch höhere US-Zölle gebremst wurden. Private Investitionen in Wohnungsbau und steigende Realeinkommen durch «kräftig steigende Löhne und ein sich nach und nach verbessernder Arbeitsmarkt» sollen ebenfalls zur Erholung beitragen.
Inflation bleibt hartnäckiger als gedacht
Die Teuerungsrate sinkt langsamer als erhofft. Für 2026 rechnet die Bundesbank mit 2,2 Prozent Inflation, für 2027 mit 2,1 Prozent. Erst 2028 soll die Rate mit 1,9 Prozent nahe dem Zwei-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank liegen. Der Grund: Das «immer noch kräftige Lohnwachstum» und Energiepreise, die nicht so stark fallen wie erwartet. Das schmälert die Kaufkraft der Menschen.
Kredite zeigen gespaltenes Bild
Die wirtschaftliche Unsicherheit zeigt sich auch im Kreditgeschäft deutscher Banken. Der Bankenfachverband meldete für die ersten drei Quartale 2025 ein gespaltenes Bild: Während Konsumfinanzierungen um 3,6 Prozent auf 45,4 Milliarden Euro stiegen, sanken Investitionsfinanzierungen um 2,6 Prozent auf acht Milliarden Euro. Besonders bei gewerblichen Fahrzeugen gingen die Finanzierungen deutlich zurück.
Jens Loa, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes, forderte: «Damit Deutschland wieder an Dynamik gewinnt, braucht es jetzt verlässliche Rahmenbedingungen und klare Wachstumsimpulse. Unternehmen müssen die Sicherheit haben, dass sich Investitionen wieder lohnen.» Die Zurückhaltung spiegle die anhaltende Unsicherheit im Unternehmenssektor wider.
Arbeitsmarkt unter Druck
Auch der Arbeitsmarkt bleibt angespannt. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer fiel im Dezember auf 91,9 Punkte - den niedrigsten Stand seit Mai 2020. Viele Unternehmen planen Stellenabbau, vor allem in der Industrie. Ifo-Umfrageleiter Klaus Wohlrabe sagte: «Im Jahr 2025 erlebten wir vor allem in der Industrie einen schleichenden Stellenabbau.» Nur im Tourismus und in der Beratung rechnen Firmen mit mehr Personal.
Zusätzlich trübt sich die Konsumstimmung ein. GfK und NIM prognostizieren für Januar einen Rückgang des Konsumklimas auf minus 26,9 Punkte. Die Sparneigung erreichte im Dezember den höchsten Stand seit der Finanzkrise. Verbraucher schieben größere Anschaffungen auf oder streichen sie ganz.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.





